dienstag,
25. dezember 2007

der
hammam-besuch am sonntag
mit einer lieben freundin und das anschliessende abendessen beim inder waren wunderschön.
jetzt weiss ich jedenfalls immer, was ich mir wünschen kann, wenn
mich jemand fragt! es
gibt nämlich auch gutscheine!
was
gibts denn da zu feiern?, fragt luisa francia gestern in ihrem
genialen internettagebuch-eintrag. ich zitiere den anfang und lade
euch ein, selbst mal einen spaziergang
durch ihren internetspielplatz zu machen. "da
mit dem christentum der raubbau an der natur, die unterwerfung der
frauen, schuldgefühle, selbsthass, die gut und böse schaukel,
qualen, selbsthass und mord an "andersgläubigen"
begann, eigentlich gar nichts. sogar waffen wurden und werden von
der kirche gesegnet. die ausrottung indigener völker in afrika,
amerika und asien und natürlich die inquisition in europa sind
das fundament auf dem die kirche heute noch steht." siehe
unter: www.salamandra.de/tagebuch/start.php
doch,
doch, gründe zu feiern gibt es trotzdem. und wenn es auch nicht
das christkind ist, dann doch das leben an sich. ich war gestern
bei einer freundin und ihrer familie zum essen und spielen
eingeladen. was haben wir gelacht! später, am vollmondfeuer,
haben wir weiterphilosophiert und dabei dem zauber der flammen
zugeschaut. die nacht war zwar kurz, aber ich schlief wunderbar.
heute brunchten wir bis ein uhr und schliesslich bin ich dann
irgendwann doch noch nach hause gefahren.
zwischenlanden
und atemholen vor den nächsten besuchen und heimsuchungen!
feiern, dass ich da bin? dass ich freundInnen haben darf? dass
sich die welt noch immer dreht?
samstag,
22. dezember 2007
sonnwende!
- wir haben sie gefeiert. ein feuer im wald. ein wandlungsritual
im bewusstsein der gerufenen kräfte. lieder. lachen. frauenkraft...

anschliessend
spazieren wir - noch zu dritt - an die wärme... im wald ist es
hell, fast vollmond. pulvriger rauhreif liegt auf den blättern,
die unter unseren schritten knirschen. wir finden ein magisches
häuschen. hier wohnt eine von uns. beim suppe essen und brot
teilen, tauschen wir aus, lachen, scherzen, diskutieren, geben und
nehmen... wunderbare frauenzeit!
gestern,
im neu erschienenen spuren-magazin (www.spuren.ch), entdeckte ich
wieder zwei texte von mir ;-) (S. 45 und 62).
ansonsten
verbringe ich meine tage mit begegnungen, mit schreiben, mit dem
verfassen von bewerbungsschreiben und damit, einfach zu sein.
morgen geh ich mit einer freundin - das erste mal in meinem leben
- in einen hammam. bin ja gespannt!
sonntag,
16. dezember 2007
wenn
ich gestern abend ein bisschen schräg gegangen bin, hat es
bereits nichts mehr mit dem verstauchten fuss zu tun, sondern mit
gewissen getränken! mein linker fuss hat sich erstaunlich
schnell erholt. noch tut er ein bisschen weh, aber seit freitag
gehe ich bereits wieder ohne krücken. nachdem mir der arzt,
den ich wegen einer röntgen-abklärung aufgesucht habe, - wie es
mir meine hausärztin, die keine solchen apparate hat, empfohlen
hatte - gesagt hat, dass es keine knochengeschichte sei, war ich beruhigt. auch keine gelenk-geschichte,
meinte er. 'nur' den aussenfuss
'verstaucht', d.h. die sehnen angerissen. mein körper, ich staune
jedes mal von neuem, hat eine sehr schnelle heilungsfähigkeit.
im
gegensatz zur seele. bei psychisch anstrengenden,
nervenaufreibenden ereignissen - seien es nun positivste, sehr
schöne oder eben auch sehr anstrengende dinge - bin ich immer
sehr lange erschöpft. heute jedenfalls war ich, nach einer kurzen
nacht, doch ziemlich mantschig... winterschlaf(f)
irgendwie...
gestern
hat sich unser harter kern der berner schreiberlinge (zwei frauen,
ein mann) zum letzten gemeinsamen gemütlichen abend dieses jahres
getroffen. ein ausserberner hat sich uns angeschlossen. eine ganze
weile standen wir draussen in der kälte. wir zwei frauen mussten
uns am glühweinstand anlehnen, denn der boden schwankte: nicht
wegen unserer brisanten themen, obwohl uns die neue bundesrätin
und das ganze drumrum auch beschäftigt hat. ungeachtet aller
schwankereien diskutierten wir angeregt über alles mögliche -
gott, die welt, frauen, männer, glühwein und andere
wahrheitsfindungshilfmittel - und trotzten so der kälte. ich
fasse unsern abend ungefähr so zusammen: ich habe sehr viel
gelacht und sehr viel philosophiert, dazu - später - gut gegessen
und getrunken.
die
andere frau unserer vierergruppe lud ich zum übernachten zu mir
ein. geschlafen haben wir allerdings nicht sehr viel. es wurde
spät - oder früh. doch gelohnt hat es sich alleweil. wir sind
wirklich eine tolle gruppe...
...
und der glühwein vom berner weihnachtsmarkt ist einfach der beste
weit und breit!
montag,
10. dezember 2007
zurzeit,
das heisst seit heute morgen, folgen mir krücken auf schritt und
tritt. oder ich ihnen?
am
freitag abend habe ich mit meiner freundin vinja* eine vergebungszeremonie
nach colin c. tipping besucht. es war sehr eindrücklich,
zumal ich die stimmung unter den zwanzig alters- und
geschlechtsgemischten menschen sehr berührend empfand. letztlich
will uns tipping dazu ermutigen, bereit zu sein, alles, was wir
erlebt haben, im übergeordneten sinn als vollkommen zu
betrachten. das fällt mir nicht bei allem gleich leicht. es setzt
ein vertrauen in eine göttliche führung und liebe voraus, die
uns zugleich die freie wahl lässt. doch ich will es wagen, mein
leben wieder von neuem aus einer solchen perpektive zu betrachten.
meine anmeldung beim RAV und die stellensuche ebenso wie meine
aktuelle knöchelverstauchung...
gestern
habe ich salomé*, die nun schon die vierte woche in baden am
rehabilitieren ist, besucht. zusammen mit anderen freundinnen und
ihrer jüngsten tochter sind wir ins städtchen gegangen. salomé*
hat sich den umständen entsprechend sehr gut erholt. am nächsten
sonntag wird sie entlassen. für mich noch immer fast ein wunder!
(siehe: 26. sept. 07) auf dem rückweg, als wir das restaurant
verliessen, stolperte ich über eine schräge treppenstufe. statt
dass der schmerz nach ein paar minuten wieder abklang, wurde er
heftiger und später, zuhause, war mein knöchel schon sehr
geschwollen. zum glück war ich mit dem auto in baden, so dass ich
nicht noch durch den bahnhof gehen musste. aber das geplante
thermalbad musste ich streichen! schade!
über
den allüberall herrschenden weihnachtsrummel zucke ich nur die
schultern: als anerkannte und diplomierte weihnachtsmuffelin
boykottiere ich schon seit jahren weihnachtsstress, -stimmung und
-einkäufe. ich schenke liebend gerne, doch unterm jahr, und
weihnachtslieder/-musik lösen bei mir gegenteilige effekte aus,
als die beabsichtigten.
umsomehr
freue ich mich auf unser alljährliches sonnwenderitual mit
traditioneller kürbissuppe, auf dass die tage danach wieder länger
werden!
meine
zeit zum loslassen des alten jahres ist die alljahrswoche. ich
hoffe, dass ich da noch ein bisschen ballast wegbaggern kann, will
heissen: dass ich bis dann auch die krücken wieder losgeworden
bin...
sonntag,
2. dezember 2007
ein
fauler sonntag. ich habe muskelkater. und fühle mich auch sonst
ein bisschen verkatert... aber soweit okay.
gestern
bin ich früh aufgestanden. schon um 10 uhr stand ich bei einer
freundin und ihrem partner in luzern auf der matte und half beim
umzug von A nach B. es hat richtig spass gemacht, zumal uns die
treppensteigerei in den fünften stock, dank eines aussenliftes,
erspart geblieben ist. die letzte ladung war dann menschliche
fracht. hat das spass gemacht! wie seilbahn fahren! nach einem
gemütlichen sandwich-picnic bin ich nach zürich gefahren.
mit
etwa 25 anderen novemberschreibenden habe ich mich dort getroffen
und fuhr erst mit dem letzten zug wieder nach hause. die zeit
dazwischen war angefüllt mit vielen reichen begegnungen. bekannte
wieder treffen, neue leute kennen lernen. ein schöner spaziergang
an der limmat. ein gemütlicher abend in einem zelt-kiosk am
bürkliplatz. gute gespräche über gott, die welt, männer und
frauen. über das schreiben und was es mit uns macht. über unsere
texte und über uns selbst. voll bis zum rand, aufgekratzt und
glücklich fuhr ich mit einem anderen berner schreibbewegten in
die heimat zurück.
die
entdeckung des novemberschreibens
vor 14 monaten hat mir seither so viele wertvolle begegnungen mit
ebenso vielen tollen menschen beschert. dankbar fühle ich mich!
sehr!
freitag,
30. november 2007
eine
sehr intensive woche liegt hinter mir. am samstag, im
schreibseminar, erkannte ich, was ich im grunde schon geahnt
hatte: meine geschichte sind zwei geschichten! der zweite teil
verdient es, als eigenständige geschichte betrachtet und
vollendet zu werden. nicht nur als anhängsel. auch hat sie eine
ganz andere energie als die erste. die verknüpfung der beiden
stränge wurde geradezu künstlich, so als müssten zwei nicht
zueinander passende menschen miteinander verkuppelt werden.
eine
heilsame trennung dieser geschichten war angesagt. aber der
schnitt (aus einer datei zwei machen) war auch sehr schmerzhaft.
diese
energetische trennung ist eine art gleichnis für mein leben.
nachdem ich vor ein paar tagen die monatlichen zahlungen gemacht
hatte und sah, wie mein kontostand in etwa aussieht, überkam mich
das kalte grauen. dazu noch immer kein einkommen in sicht. kein
sponsor und keine gönnerin! ich
habe doch visualisiert und gebetet, dass sich eine türe öffnet?
bin ich zu naiv? was mache ich falsch, was bei anderen
funktioniert? wieso können andere sich mit der materie so locker
verbünden? stimmt meine einstellung zu wohlstand nicht? fragen
über fragen. das allbekannte mangelgefühl macht(e) sich
zusehends in mir breit. dabei habe ich ja gar keine grossen
ansprüche! habe auch keine wahnsinnigen fixkosten!
der
gedanke, wieder ausser haus zu arbeiten, macht mir angst. ich gebs
zu. die arbeit zuhause, das intensive schreiben, ist - ähnlich
der erziehungsarbeit, die eine mutter leistet - nicht mit geld
messbar. und ich bekomme dafür ja auch keinerlei materiellen
gegenwert. da ist nur dieses wunderbare glücksgefühl, etwas
befriedigendes zu tun. bis jetzt erzeugt diese arbeit keine
grossen sichtbaren produkte und doch ist sie sinn- und wertvoll,
auch heilsam. und es IST AUCH ARBEIT! na ja. das nützt mir jetzt
auch nichts.
doch
nun muss sich etwas bewegen. das himmelskonto scheint
verschlossen. ich spüre druck, unbehagen. angst auch. nämlich
davor, wieder von einem job aufgefressen zu werden, der mir keine
energie mehr lässt für meine leidenschaft: das schreiben. meine
geringe berufliche belastbarkeit ist das damoklesschwert, das
über mir hängt.
wie
gerne hätte ich eine mäzenin! einen mäzenen! das war auch eines
der vielen themen, die wir am schreibtreffen am dienstag abend
gewälzt haben. und schuld. suizid. viele vielschichte themen, die
mit dem innenleben der menschen zu tun haben. dieses 'mich
getrennt fühlen' von 'aussenwelt', von hektik, leistungs- und
kommerzgesellschaft muss ich (für mein gefühl) nicht zwingend
ändern, nur habe ich eben oft das gefühl, dass ich in der
falschen welt lebe, im falschen film sitze. stopp, ich will nicht
ins werten kommen. ich bin hier- in dieser welt - und das muss
einen grund haben.
freitag,
23. november 2007
über
52000 wörter. die nächste goldmedaille habe ich nun auf sicher.
doch es war und ist zwischendurch eine wahre zangengeburt, diese
geschichte zu gebären. noch ist nicht fertig... nachdem ich den
suizid einer der ersten hauptfiguren, einer psychotischen frau,
beschrieben habe, kam vieles hoch und ich musste mich einmal mehr
mit meiner eigenen geschichte und mit der meines verstorbenen exmannes
claudio* auseinander setzen. und tue es noch immer. eine weile
verlor ich sogar gänzlich die lust, meine geschichte
weiterzuschreiben.
erst
als ich den zweiten teil des buches angefangen hatte, worin ein
11jähriges mädchen eine hauptrolle spielt, die gerne geschichten
schreibt, ging es mir wieder besser. die von ihr geschriebene
geschichte in meiner geschichte drin, ist nun so etwas wie der
rote faden des zweiten buchteiles, der nach innerer heilung
riecht.
ich
bin gespannt, ob es meine (anti)helden/innen schaffen, ihre
zufriedenheit zu finden, nach der sie sich sehnen. und ob ich es
schaffe, natürlich auch!
morgen
findet der letzte der drei schreibseminartage mit lukas hartmann
statt. ich bin sehr gespannt auf die neuen impulse!
sonntag,
11. november 2007
bereits
über 20'000 wörter. bald die hälfte. bald mitte november.
ausser schreiben, tu ich fast nur noch schreiben. ;-) und lesen.
doch auch der soziale aspekt kommt nicht zu kurz. ich treffe leute,
maile und tausche mich aus. so ein leben, wie es mir gefällt...
gestern
traffen wir sechs schreibseminar-teilnehmerInnen uns nun schon zum
zweiten mal mit lukas hartmann, um an unseren textausschnitten,
die wir den anderen mitgebracht hatten, zu feilen. es war
intensive bauch- und kopfarbeit, die sehr viele anregungen, neue
ideen und handwerkzeug beinhaltete.
heute
treffe ich mich zum indischen abendessen mit einer freundin, doch
den rest des tages widme ich mich der fortsetzung meines romans.
montag,
5. november 2007
schon
fünf tage schreibrausch, schon 11'408 wörter. ich bin selber
erstaunt, dass es schon so viele sind. bereits ein fünftel des
angestrebten ziels. dabei schreibe ich für meine verhältnisse
eher in einem moderaten tempo. überarbeite ständig das zuletzt
geschriebene. dennoch wächst die geschichte fast wie von alleine.
diesmal
jedoch weniger absichtslos wie vor einem jahr, als ich am
schreibanfang nicht wusste, was ich schreiben würde. diesmal habe
ich einen plot. einen anfang, eine art ziel, absicht...
dabei
bin ich seit jenem vortrag vor einer woche, der eher ein talk war,
in eine tiefe innere entspannung eingetaucht, die eine art
synthese meiner bisherigen spirituellen erfahrungen ist. das sein,
die absichtslosigkeit. so schwer, das zu beschreiben. die beiden
ersten bücher von steven
habe ich mir gekauft und setze mich - parallel zum schreiben - mit
ihrem inhalt auseinander. allerdings nicht über den kopf, mehr
über den bauch.
hier
nun die bücher samt bestelllink (auf die bilder klicken) und
darunter die buchklappentexte.
1.)
"'Wer sucht, der findet', heißt es. Im spirituellen Leben
gilt jedoch häufig: 'Wer sucht, der sucht und sucht ohne Ende.'
Der Weg zur Wahrheit und Glück führt über das Beenden der Suche
danach. In seiner bestechend klaren Analyse des menschlichen
Geistes ermutigt Steven Harrison zu dem Abenteuer, unsere selbst
gesetzten Grenzen hinter uns zu lassen und dadurch wahre
spirituelle Erfüllung zu finden."
2.)
"Eins sein mit einem anderen Menschen - diese Sehnsucht
beflügelt uns. Doch warum verkommt die grosse Liebe irgendwann
zur Beziehungskiste? Steven Harrison, ein moderner Mystiker, lädt
ein die vertrauten Pfade des Beziehungsleerlaufes hinter sich zu
lassen. Wenn wir aufhören, unser Leben lang nach etwas zu suchen,
das uns bereits eigen ist, erfahren wir Liebe als wahrhaft
transformierende Kraft"
ich
warne euch: diese bücher könnten eure leben heilsam verändern!
:-)
dienstag,
30. oktober 2007
noch
zwei tage bis zum startschuss! novemberschreiben 2007 naht mit
riesenschritten! mach auch mit! einfach drauflos schreiben!
bei
mir läuft auf allen ebenen, innerlich wie äusserlich, sehr viel.
obwohl ich ja offiziell zurzeit nichts tue, oder vielleicht
gerade, weil ich nichts tue, habe ich kapazitäten, die ich
vorher, als berufstätige, nicht hatte. ich geniesse es wieder,
unterwegs zu sein, leute zu treffen und kennen zu lernen, kurz:
etwas zu unternehmen. aber ich liebe es nach wie vor, alleine zu
sein, zu schreiben, in meiner höhle zu werkeln.
am
samstag startete das novemberschreiben-begleitseminar bei lukas
hartmann und ich bin noch immer am ordnen und sichten, was ich
dort an wertvollen impulsen von lukas und den anderen
teilnehmenden bekommen habe. wir haben einander unter anderem
unsere plots vorgestellt und ich begriff nicht nur in zusammenhang
mit meiner romangeschichte, sondern auch für meine biografische
geschichte einige spannende dinge.
vorgestern,
am spurentag
in winterthur, den ich mit einer ostschweizer freundin
besuchte, genossen wir unser zusammensein, das treffen mit anderen
spuren-leserInnen sowie das reiche angebot von workshops und
vorträgen. viele heilsame impulse, herrliches abtanzen zu den 5
rhytmen sowie schöne begegnungen mit anderen menschen liessen
diesen tag sehr reichhaltig sein.
heute
abend werde ich an eine bestimmt sehr spannende lesung von steven
harrison, einem spirituellen autoren (im spuren-verlag
publiziert) gehen, die in der berner
buchhandlung kalisha stattfindet. (19:30)
inmitten
dieser aktivitäten spüre ich mitunter, wie ich nach
gleichgewicht ringe, wie ich versuche, den kontakt zu meinem
inneren nicht zu verlieren, immer zu spüren, was ich brauche, was
mir gut tut. und natürlich auch genug zu schlafen. die vielen
romanideen lassen mich oft früh erwachen und wollen notiert
werden. geschrieben habe ich seit ein paar tagen allerdings nichts
neues mehr... das ganze darf ein bisschen ruhen, gären, sich
entwickeln.
dienstag,
23. oktober 2007
die
erfindung der zeit ist schon etwas vom verrückteren. manchmal rast sie,
manchmal tuckert sie. die länge einer minute ist so relativ, die
von zehn ebenfalls und die einer woche erst recht.
das
vorletzte weekend, schon lange vorbei, habe ich mit janus*
verbracht. am sonntag, im papiliorama, durften wir mal wieder so richtig ins
staunen kommen. wir genossen die gemeinsame zeit sehr.

wie
gesagt, zehn
minuten können lang sein. oder kurz! wenn ein text spannend ist und fesselnd
vorgetragen wird, vergehen sie wie im flug. kann ich mich hingegen mit
einem text nicht identifizieren, sind zehn minuten lang. so erlebt am
letzten freitag. unser kleines berner schreibszene-team hat eine
lesung mit apéro organisiert und elf
leute, die im letzten
november - gleichzeitig wie ich - einen roman geschrieben haben,
lasen vor. diesmal las ich nicht aus meinem ersten roman vor, doch moderierte ich
abwechselnd mit einem anderen
szene-mitglied das ganze. das hat wider erwarten
ziemlich spass gemacht!
seit
ungefähr einer woche arbeite ich an einem neuen roman. ich
schaffte es nicht, mich an die regeln zu halten und erst am 1.
november zu beginnen. (für
die wörterzählmaschine, wo es ja um das erreichen von 50'000
wörtern in 30 tagen geht, werde ich selbstverständlich erst am
1. november geschriebenes zählen! ehrensache!) doch eben: es
schrieb und sprudelte einfach, wollte und musste raus. mein plot
gefällt mir, die idee, das konzept. die freude am schreiben hat
was aufkratzendes, (über)stimulierendes, so dass ich zurzeit
nicht so gut schlafe. aber he nu. es ist eine sehr belebende
stimulanz.
am
samstag (und zwei weitere samstage im november) besuche ich ein schreibseminar,
das der autor
lukas hartmann im auftrag der schreibszene schweiz erteilt.
ich bekomme das seminar geschenkt! bin ich nicht ein glückskind?!
samstag,
13. oktober 2007
meine
vergangene woche war ausgefüllt mit sozialen kontakten. reich.
überreich.
der
besuch bei salomé*, die nun nicht mehr auf der intensivabteilung
liegt, war sehr kraftvoll. wir haben geredet und gelacht und sie
möchte ihre erlebnisse aus der zwischenwelt nun ordnen. ein
wunder! bereits nach zwei wochen konnte sie verlegt werden!
ähnliches dauert normalerweise sechs bis acht wochen, hörte ich
munkeln! ich bin sooo dankbar!
ich
erhielt noch mehr spannende impulse zum thema wünschen, worüber
ich ja einen artikel schreiben soll. mit dem ersten buch von colin
c. tipping habe ich eine reihe von ganz konkreten
heilungsschritten in meinem leben vollenden können, die wie
darauf gewartet haben, dass ich ihnen die erlaubnis gebe, sich zu
zeigen.
mit
den ansätzen der radikalen vergebung, die so fast gar nichts mit
der herkömmlichen vergebung zu tun hat, kann ich vieles in meinem
leben - auch im umgang mit mir selber - neu aufrollen und
integrieren.
*****
ich
erlaube mir hier einen ausschnitt von tippings website zu
integrieren. wer gwundrig ist und das konkrete modell besser
verstehen möchte, kann auf der website weiterlesen: siehe www.tipping-methode.de
Erster
Schritt: "Schau, was ich kreiert habe!"
Es ist ein spirituelles Gesetz – bestätigt durch die
Quantenphysik und andere Wissenschaften – dass das, was in der
Welt geschieht, ein Abbild unseres Bewusstseins ist. Wenn wir uns
also sagen „Schau, was ich gemacht habe!“, dann öffnen wir
uns für die Möglichkeit, dass wir an der Erschaffung dessen, was
geschieht, einen Anteil haben. Wir lassen zu, dass unser Tun
unserer Heilung und unserem spirituellen Wachstum dient. Dies ist
unser erster Schritt auf dem Weg zur Übernahme von Verantwortung
für das, was in unserem Leben geschieht.
Zweiter
Schritt: "Ich bemerke, dass ich urteile und liebe mich
trotzdem."
Dieser Schritt ermöglicht uns, unsere Menschlichkeit anzuerkennen
und liebevoll anzunehmen. Als Menschen verbinden wir automatisch
eine ganze Reihe von Beurteilungen, Interpretationen und Überzeugungen
mit allem, was in unserem Leben passiert. Wenn wir dies jedoch
klar erkennen, bewahren wir unsere Bewusstheit und können mit
unseren Gefühlen und unserem authentischen Selbst in Kontakt
bleiben.
Dritter
Schritt: "Ich bin bereit, die Vollkommenheit in der
Situation zu sehen."
Die Bereitschaft ist der wichtigste Schritt im Vergebungs-Prozess
der Tipping-Methode. Dies ist der Punkt, an dem wir uns die
Ansicht erlauben, dass sogar in diesem, von uns vielleicht als
schrecklich empfundenen, Ereignis eine Art göttliche
Vollkommenheit am Werk sein könnte. Und dass wir sie möglicherweise
erkennen könnten, wenn wir imstande wären, das ganze Bild zu
sehen.
Vierter
Schritt: "Ich entscheide mich für die Kraft des
Friedens."
Der vierte Schritt ist die Konsequenz der vorangegangenen
Schritte. „Frieden“ meint hier die Art von Frieden, die wir fühlen,
sobald wir bereit sind uns der Vollkommenheit der Situation
hinzugeben. Dies gibt uns die Kraft, die wir brauchen, um in der
Welt vollständig bewusst zu handeln.
*****
heute
abend kommt mein göttibueb janus* endlich mal wieder zu mir, bis
morgen. wir werden die zeit bestimmt sehr kurzweilig verbringen
und morgen im papilliorama schmetterlinge bestaunen.
so,
jetzt werde ich noch einkaufen gehen...
sonntag,
7. oktober 2007

salomés*
gesundheitlicher zustand verbessert sich langsam, aber stetig. ich
war am mittwoch bei ihr und konnte bereits ein paar kleine worte
mit ihr wechseln. zwar arbeiten noch nicht alle organe
selbständig, weil es immer noch wasseransammlungen hat, die deren
funktionen beeinträchtigen, doch bin ich persönlich davon
überzeugt, dass sie auch das schaffen wird. einfach so ein
starkes gefühl in mir.
ansonsten
bin ich in einem intensiven prozess, der - ausgelöst durch die
sara-bücher und den heilungsprozess von salomé* - mit dem
grossen thema 'wunscherfüllung' zusammenhängt. die vielen
fragen, kritische und zweifelnde, ebenso wie anregende, die ich
habe, beleuchte ich anhand verschiedener texte und eigenem
hinspüren. ob sie sich beantworten lassen, weiss ich nicht. ich
bin mir je länger je mehr bewusst, wie grossartig jedes einzelne
leben ist. auch die freundschaft zu mir selber ist stabil und mir
gehts wunderbar.
diese
genialen steine hat mir gestern mein lieblingsbruder geschenkt,
der mit meiner schwägerin neulich in korsika ferien machte. nicht
wissend, dass ich erst neulich mit steinmanndli (siehe eintrag vom
16. sept.) eine sehr berührende erfahrung machen durfte, steckte
er sie mir beim abschied in die tasche. das gesetz der anziehung
funktioniert offenbar perfekt. auch meine freundin sabine* hat mir
bei ihrem besuch vor zwei wochen eine ähnliche überraschung
bereitet. sie schenkte mir ein glasgefäss mit steinen und zwei
bambusstängeln, die bereits ausgeschlagen haben. auf dem
kiesgrund steht, wen wunderts?, ein steinmanndli. die schale
selber versinnbildlicht mir, dass mein leckes gefäss - also wie
ich mich und mein innenleben vor noch gar nicht langer zeit
wahrgenommen hatte - endlich heil und dicht ist und ich so all das
gute des lebens annehmen kann. um danach aus dem vollen schöpfen
und teilen zu können.
heute
wurde ich zeugin eines wunderbaren naturereignisses, wenn auch der
ganz zarten art. als ich im wald auf einem besonnten gefällten
baumstamm rastete, kam ein wundersames insekt und setzte sich in
meine unmittelbare nähe. ob stabheuschrecke oder libelle vermag
ich als banausin nicht zu sagen. es hatte jedenfalls eine art
stachel oder dorn, der wie eine art schwanz oder antenne zu
funktionieren scheint. die acht beine wurden gezielt eingesetzt,
um einerseits vorwärts zu kommen, andererseits um nach nahrung zu
tasten. wegen einer bewegung von mir, flog dieses wunderschöne
tier wieder weg, um nach einer minute oder so, wieder zu landen.
auch diesmal war es eine weile da und flog wieder davon. ich
dachte so für mich, wie schön es wäre, wenn es noch ein drittes
mal käme. kaum dachte ich diesen gedanken, landete es schon auf
dem baumstamm nebendran. ich dachte: ach, komm doch wieder näher!
und schon flog es näher.
da
scheint eine art kommunikation oder vielmehr
wunschübereinstimmung vorhanden gewesen zu sein. schliesslich kam
und blieb es. irgendwann begann es eine stelle immer mehr
einzukreisen. fütterung war angesagt. um sich durch die borkige
rinde zu saugen (oder was auch immer) brachte es alle beine in
einen engen kreis zusammen, klappte den stachelschwanz um und
bohrte sich so wohl ein loch. oder vielleicht machte es auch bloss
yoga? denn so ähnlich sah es aus. als ein grosser weberknecht
vorbei kraxelte, begrüssten sie sich kurz und beide liessen sich
nicht beirren. später kam ein artgenosse und kraxelte ebenfalls
in der nähe herum. sie liessen sich in ruhe.
für
mich war diese beobachtung deshalb so faszinierend, weil ich
begriff, wie jedes wesen seiner wahrnehmung gemäss handelt und
reagiert. ich vermute, dass diese tiere nie daran gezweifelt
haben, dass es genug für alle hat. jedes lebt seiner art gemäss
und verschwindet, seiner art gemäss, möglicherweise eines tages
im schlund eines vogels. nur wir menschen haben oft vergessen, wie
leben geht und dass es eigentlich für alle genug hätte und dass
es so etwas wie ein naturgesetz des gleichgewichtes und des
wohlbefindens geben muss.
samstag,
29. september 2007
nach
bangen tagen, vielen telefongesprächen, besuchen im spital und
unzähligen persönlichen gesprächen sind wir alle am ausatmen,
durchatmen. wie es aussieht, hat salomé* den tiefpunkt
überschritten und bewegt sich wieder aufs leben zu. noch steht
diese prognose noch auf wackeligen beinen, aber wir haben alle so
viele innere erlebnisse der tröstlichen art gemacht, dass ich nun
darauf vertraue, dass diese wahrnehmungen auch wirklich der
realität entsprechen.
hm,
was ist schon realität? die neuerliche auseinandersetzung mit tod
und sterben, mit krankheit, anfälligkeit, verlustangst und
heilender liebe war so aufwühlend. dazu wenig schlaf, viele
tränen, unsicherheit, banges abwarten, hoffen...
über
all dem spürte ich - göttinseidank - sehr bald, dass ich mit
salomé* in kontakt stand und ihre inneren ressourcen ermutigend
unterstützen durfte. auch alle unsere gebete und visualisierungen
waren sehr wichtig, sind es noch immer...
daneben
schienen alle anderen aktivitäten sehr banal. anfänglich
jedenfalls. aber jetzt merke ich auch, dass ich weiterlebe,
weiterwebe, und auch meine alltäglichen pendenzen ihre
bescheidene wichtigkeit haben. eine aussprache mit m* war
not-wendig, gut und wichtig.
dann
stecken wir in den vorbereitungen auf eine spezielle schreibszene-veranstaltung
in bern, eine neuerliche lesung...
ja,
wieder ganz
wichtig für mich ist das schreiben geworden. ordnen. mich
wiederfinden. sammeln wohl auch. hm,
ja, für mich ist schreiben wohl das, was früher den jägern das
jagen und sammeln war?
gesammelt
und gefunden habe ich zwei wunderbare jugendbücher...
...
worin auf sehr einfache und untheoretische weise über die macht
unserer gedanken in bezug auf das gesetz der anziehung (die kunst,
das glück zu locken, luisa
francia lässt grüssen!) geschrieben ist. ich hatte schon
viele aha-erlebnisse. auch begreife ich in meinem leben mehr und
mehr zusammenhänge, die ich mit negativer grunderwartung
angezogen habe. ich sehe ja oft das, was ich sehen will.
interpretiere negativ undundund. daran arbeite ich bewusst. ich
will das positive und heilsame in mein leben ziehen, und es
scheint in den letzten wochen gut zu funktionieren, obwohl ich
noch anfängerin bin.
diese
bücher setzen neue impulse, die mir theoretisch nicht neu sind,
aber neu ermutigend! gerade auch in bezug auf salomés*
heilungsprozess!
mittwoch,
26. september 2007
heute
'missbrauche' ich mein tagebuch für einen aufruf: bitte, liebe
leserInnen, betet für meine freundin salomé*, die seit ein paar
tagen auf der intensivstation liegt...
heute
morgen bekam ich einen anruf von jenem gemeinsamen freund, bei dem
salomé* zurzeit wegen ihrer arbeit temporär wohnt (ansonsten
wohnt sie ja in frankreich). seit zehn tagen hatte sie unerträgliche
schmerzen in der schulter und die ärzte fanden oberflächlich
untersucht und auch auf dem röntgenbild nix. wir telefonierten
letzte woche ein paarmal und ich riet ihr, das ganze ernst zu
nehmen. jedenfalls... es wurde dann ganz schlimm und am
sonntag abend musste sie notfallmässig ins spital, sonst wäre
sie an blutvergiftung/infekt gestorben. das blut wird gereinigt,
die infekte wurden ausgespült. doch noch immer schwebt sie
zwischen leben und tod und ich bete, dass sie überlebt. klar. ich
will sie nicht verlieren... heute nachmittag gehe ich nach zürich,
auf unbestimmte zeit. die reise ist mir zuwider, aber ich will bei
ihr sein. sie hat mir immer ihre vollumfängliche liebe und
freundschaft gegeben. ich liebe sie wie meine schwester... ich bin
total durch den wind. stelle mir vor, wenn sie sterben würde
undundund... nicht auszudenken. so schrecklich...
eigentlich
wäre diees ja schon genug an traurigen neuigkeiten. doch gestern
abend ist zu allem noch meine mäusin victoria in meiner
hand gestorben ist. nach bereits drei tagen pflege - sie kam dazu
bisher jeweils selber aus den hobelspanbergen rausgeklettert
- musste ich sie gestern richtiggehend ausbuddeln, als ich
sie pflegen wollte. sie war ganz ausgekühlt und hatte zuckungen.
ich nahm sie raus. trinken (kamillentee mit schüsslersalzen) tat
sie diesmal kaum noch, nur ein bisschen apfel hat sie
geknabbert... dann legte ich sie mir auf eine warme bettflasche
auf den bauch (sofa) und streichelte sie über eine stunde. redete
mit ihr über den tod und die andere welt. schliesslich wurde sie
ruhig, die zuckungen hörten auf. aber dafür klapperte sie so
seltsam und fiepte... schliesslich eine letzte heftige zuckung und
dann ruhe. so geht sterben. sie sieht ganz friedlich aus... ich
werde sie heute beerdigen, im wald. das war das erste mal, dass
ich dem tod zuschaute. friedlich und schmerzvoll.
mein
schönes langes wochenende mit meiner freundin sabine* aus
deutschland war intensiv, die wanderung im oberland
wunderschön... seltsam, das kommt mir jetzt - unter den aktuellen
umständen - schon weit entfernt vor.
das
leben... unberechenbar...
freitag,
21. september 2007

herbstanfang
- altweibersommer - spurenheft-erscheinung - liebe mails - schöne
gespräche - zufriedenheit - wohlgefühl - dankbarkeit
sonntag,
16. september 2007
heute
nachmittag habe ich mit einem tollen menschen einen wunderbaren
ausflug gemacht: ich bin mit mir ans schwarzwasser gefahren. mit
picnic. war das schön! ich habe zuerst lange einfach mit
geschlossenen augen auf den steinen sitzend, dem
schwarzwasserrauschen zugehört, das gesicht wie eine sonnenblume
der sonne zugewandt, die füsse bloss, mit wasser und sand
paniert.

dann
verlockten mich die schönen steine zum steinmanndli bauen. zuerst
ein kleines, später ein grösseres. diese meditative ‚arbeit’
hat mich zu mancherlei gedanken inspiriert...
jeder
stein steht für einen teil, für ein ereignis meines lebens.
ich suche ein paar, die mir für meine zwecke geeignet scheinen. möglichst
gleichmässige suche ich, möglichst flache. aber finde mal den
perfekten stein! den idealen stein! wie im richtigen leben sind
sie alle unsymetrisch, unregelmässig. und doch genau dies macht
ihre schönheit aus! das leben ist weder symetrisch noch ideal.
auch nicht vorhersehbar. ich baute und fand immer wieder den
schwerpunkt des turmes, den ich baute, bis er schliesslich einstürzte
und ich über den letzten stein, der den sturz ausgelöst
hatte, nachdachte. bringt immer der letzte den turm zum
einstürzen? oder ist es das darunter liegende, das nicht passt?
bauen wir immer solange bis der turm einstürzt? oder aber stürzen
unsere türme nicht oft schon mittendrin immer mal wieder ein, so
dass wir sie neu bauen müssen? bis wir die für uns 'richtige
bau-alchemie' herausfinden - den lebenssinn?
die
gesetzmässigkeiten der schwerkraft sind ebenso zu beachten wie
die reihenfolge. der eine stein passt besser auf diesen stein als
ein anderer. auch die reihenfolge ist wichtig. aufs leben übersetzt,
begreife ich: jedes ereignis führt zum nächsten. die chemie muss
stimmen, ebenso wie die der ereignisse, die ich wähle, anziehe
oder ‚die mir passieren’. vieles ist eigene wahl, vieles ist höhere
wahl, und die vielen warum-fragen sind wie immer nicht wirklich
dauerhaft zu klären... ein grosser stein kann auf einem kleineren
brocken liegen, wenn der schwerpunkt ausgeglichen ist, also die
balance stimmt. und der letzte stein?
'meine'
beiden türme, ein kleiner und ein grosser, bleiben gelassen da
stehen, selbst mit ihrem letzten stein obendrauf. sie
stehen noch immer, als ich weitergehe. wann werden sie einstürzen?
und wenn? ein einsturz zerstört einzig und allein meine
vergängliche schöpfung, nichts mehr, aber auch nichts weniger...
die steine gehen dabei nicht kaputt, sie verändern nur ihre lage...
so sehe ich den tod. und das leben. nichts geht verloren... alles
ändert sich stetig. alles ist in wandlung...
dieses
erlebnis mit den steinen hat mich sehr berührt und mit dem leben
versöhnt, war ich doch erfüllt von vielen warum-fragen, die das
buch ‚melnitz’ (von charles lewinsky, jüdische familiensage,
die auch den holocaust einbezieht) bei mir ausgelöst hat.
rassismus, genozid und vieles mehr beschäftigen mich, das ‚böse’
im menschen einmal mehr... das vorbeiziehende wasser, die ruhe der
steine und bäume und das erkennen, dass hinter dem sichtbaren das
unsichtbare ewig ist, haben mir trost gegeben. ganz erfüllt und
beglückt konnte ich mich auf den heimweg machen, diesen
wunderbaren herbsttag auskostend...
sonntag,
9. september 2007
entspannen
nach der lesung

hier
tausche ich (mitte)
mit b. und fatima (schreibszene-initiantin)
über die gelungene lesung aus...
den
gestrigen tag werde ich noch lange in allerbester erinnerung
behalten! ich habe - mit anderen schreibverrückten - in der
buchhandlung stocker in luzern aus meinem im november 06
verfassten roman vorgelesen! siehe:
www.schreibszene.ch.
da ich in der letzten gruppe war, musste ich lange bibbern, bis
ich dann endlich dran war. der einzige schönheitsfleck dieses
tages war ganz eindeutig die nervosität. auch in der nacht davor
habe ich vor lauter aufregung lange nicht einschlafen können.
tröstlich war, dass es den anderen zwanzig lesenden ähnlich
gegangen ist! :-)
das
spektrum der gelesenen texte war ein breites: von fantasy über
krimi, von poesie zu liebesgeschichte... am schluss bestand ein
grossteil des publikums aus den teilnehmenden unseres kunterbunten
schreibforums, dazu noch freunde, freundinnen und angehörige. als
ziemlich grosse gruppe suchten wir, leider erfolglos, nach einem
grossen restaurant, und fanden uns schliesslich auf einer grossen
treppe, glacéessend und austauschend wieder. das
zugehörigkeitsgefühl in dieser schreibgruppe ist phänomenal.
ich habe die gestrige lesung nicht ein einziges mal als
konkurrenzkampf empfunden, sondern, im gegenteil, viel
solidarität erlebt. mich erfüllt es mit dankbarkeit, dass ich
durch das letztjährige novemberschreiben endlich den mut gefunden
habe, meiner schreibe auch die öffentlichkeit (und umgekehrt)
zuzutrauen... oder zuzumuten? :-)
freitag,
31. august 2007
heute
gelesen:
„Nichts ist
schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem
Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und zu sagen: Nein!“
(Kurt Tucholsky, deutschsprachiger Schriftsteller, 1890-1935)
ich
denke über normalität oder besser über die lüge 'normalität'
nach. bei mankell ('die italienischen schuhe') war da in einem
gespräch etwas darüber, das mich sehr beschäftigt hat. „Es
gibt keine Durchschnittsmenschen. Das ist ein verzerrtes Bild der
Welt, das Politiker uns aufzwingen wollen. Dass wir zu einer
endlosen Masse der Durchschnittlichkeit gehören, ohne die Möglichkeit
oder den Willen zu haben, uns als Individuen zu behaupten. Es wird
so verzweifelt viel über Durchschnittlichkeit gesprochen, die es
nicht gibt. Oder es ist nur eine Entschuldigung für gewisse
Politiker, die Menschen herablassend zu behandeln.“ (S. 166).
gestern
oder vorgestern ist die neue exit-zeitschrift gekommen. es hat,
wie immer, viel über das thema suizid drin, eine diskussion, die
aus ethischen und moralischen gesichtspunkten geführt wird. aus
einem interview mit dem ehemaligen exit-leiter möchte ich hier
etwas zitieren, das mir imponiert hat. es geht um die ansicht der
reformierten kirche zum thema suizid. er antwortet: „Wenn es
dort (also in den reformierten papieren) heisst: ‚Menschliches
Leben und Sterben liegt letztlich nicht in der Vefügungsmacht des
Menschen’, trägt man der Tatsache in befremdlicher Weise
Rechnung, dass Leben und Sterben durch die moderne Medizin eben
weitgehend in die Verfügungsmacht der Menschen geraten sind“
(Zitat Werner Kriesi, Ende).
macht
und ohnmacht. suizid. tabus. lebenslust. lebensunlust.
glücklich
sein ist unkuhl! alles muss möglichst lifegestylt sein, auch das
aufgesetzte lachen. nicht glücklich, aber erfolgreich und
beschäftigt. ja keine unausgefüllte minute. nichts
schockiert uns noch. wir sind derart stresskompatibel,
krisenmodifiziert und abgebrüht, dass uns nichts mehr etwas
angeht. die
gehirnwäsche unserer wirtschaft greift. wir sind genormt. und der
kollektive seufzer über einen neuen skandal hat locker zwischen
mittagessen und kaffee platz. die reizüberflutung hat ihr ziel
erreicht.
und
dann wünschte ich mir ganz einfach, dass wir - wir, die wir hier
und heute leben - uns nochmals so richtig empören könnten,
so wie früher, als wir jung waren und auf die strasse gingen, um
unserer empörung luft zu machen... na ja. es hat ja nix gebracht.
warum also kämpfen?
das
tabu ist ein mit grenzen umgebenes, eingezäuntes gebiet. es ist
eine abmachung, eine art vertrag. gesellschaftliches kollektives
'gewissen'. eigentlich ein schutz, schutz für kinder, für tiere...
sich
diesen tabus zu nähern, hat zwei heikle seiten:
erstens: weil ich diese grenze respektiere, besonders dann,
wenn ein bestimmtes thema bei einen menschen so viel wut, schmerz,
traurigkeit usw. auslöst, wenn es angerührt wird, werde ich
gewisse tabus niemals brechen. (möglicherweise wird die zeit
kommen, wo dieser mensch um der prozesse willen, sein tabu öffnen
und darüber reden/schreiben kann.)
zweitens: es ist bei der menschlichen rasse eine art
wettbewerb im gange, den ich fragwürdig finde: wer findet die
letzten tabus, die noch zu brechen sind? wir menschen finden es
geil, wenn ein tabu gebrochen wird. kann mir jemand sagen, wozu
das gut sein soll?
okay,
es gibt tabus, die für mich aber nicht als solche gelten, die
gebrochen werden müssen. beispiel: ein päderast sagt zum
'benutzten' kind: "schweig! sag es niemandem! dieses tabu
darfst du nicht brechen!" solche tabus meine ich natürlich
nicht!!! diese sollen, dürfen, müssen
gebrochen werden!
möglicherweise
ist die grassierende lustlosigkeit (sex und überhaupt, generell
die lebenslustlosigkeit) die kollektive antwort auf die jahrzehnte
lange reizüberflutung und auf die nabelschauen aller art ist? das
pendel schlägt zur anderen seite.
letztes
tabu: wirklich mit sich allein sein. still sein.
wie
immer gehts mir bei diesen philosophierereien um den respekt
grenzen gegenüber.
samstag,
25. august 2007
ich
habe eine ziemlich depressive zeit hinter mir. stecke teilweise
noch immer drin. (siehe letzter eintrag). ausgelöst durch meine
offensichtliche wg-untauglichkeit kamen alte fragen hoch, alte
wunden rissen auf: kann ich überhaupt noch vertrauen? menschen?
der göttlichen welt? mir? dem leben? sinnfragen auch. das sind
nur einige wenige davon, spitzen des eisberges. obwohl ich mir
bewusst bin, dass ich in dieser verfassung alles schwere und
schattige nicht mehr relativieren kann. alles sehr schwer und
subjektiv gewichte. die fragen, was sich unter diesen wunden
verbirgt und wieso es genau dort so sehr weh tut, habe ich noch
nicht gelöst, doch der fortwährende austausch mit freundinnen
hat gut getan. ganz besonders das lange telefon gestern mit
salomé*, meiner lieben freundin, die in frankreich lebt.
heute
war ich an einem treffen mit anderen schreibfreaks der
schreibszene schweiz (www.schreibszene.ch).
weil unsere coachin für die neue website fotos braucht, verbanden
wir das nützliche mit dem angenehmen. fotos machen und dabei neue
leute zu sehen und altbekannte zu treffen. einerseits hat es mir
total spass gemacht unter den leuten zu sein und andererseits war
es auch total anstrengend.
doch
zuerst will ich hier ein paar gedanken über meine ewige
ambivalenz erzählen: vorhin, also nach meiner heimkehr und einer
kleinen siesta erkannte ich, dass sich dieses mein ständiges 'einer-
und andererseits'-feeling wie ein roter faden durch mein leben
windet. ich sah ein paralleles schienenpaar vor mir. ich bin
genauso sehr ich, wenn ich unter menschen bin, sagte ich mir, wie
wenn ich alleine oder nur zu zwei bin. ich bin auch: unterhaltsam,
teilnehmend, nachfragend, interessiert, lache gerne mit anderen,
philosophiere, plaudere... ich habe mich heute nicht unauthentisch
erlebt. ich interessierte mich wirklich für die menschen. ich
beobachte, ich nehme wahr, ich registriere und analysiere in einem
fort. ständig. es 'tut mir', es denkt, es nimmt wahr in mir. das
bin ich nicht weniger, als diese jana*, die ich jetzt bin,
schreibend, alleine mit mir und meinen gedanken. und: ich geniesse
es nicht weniger. es strengt mich aber sehr an. ich will
akzeptieren und respektieren, dass ich so bin. diese zwei
parallelen schienen befahre, wie eine eisenbahn. punkt.
das
treffen war witzig, wir waren etwa zwanzig leute. anschliessend an
die fotografiererei waren wir, zu acht, noch essen. doch zuvor
machten wir noch kurze videostatements. zuerst wollte ich kneifen,
aber nachdem mir ein paar nachgeholfen hatten („also DU musst
unbedingt, jana*!“) sagte ich dann doch ein paar sätze. über
die leidenschaft des schreibens und so... mal schauen, was daraus
wird.
freitag,
17. august 2007
nach
einer sehr kreativen und sprudelnden zeit, oder mitten aus dieser
auftauchend, halte ich inne. zwei geschichten sind fast schon
bereit, um an wettbewerben teilzunehmen. mein roman wird täglich mehr geschliffen und gefeilt und
so sind 17 tage ohne die arbeit im heim vergangen.
mein
regenerationsakku ist dennoch, aber aus anderem grund, nun fast leer.
schon drei wochen und einen tag wohnt martina* bei
mir. als hätte ich in dieser zeit den atem angehalten um diese
zeit mit martina*, zu der ich mich selber verpflichtet fühlte,
möglichst schnell hinter mich zu bringen... und jetzt? jetzt
meldet sich mein körper, jetzt, wo es schon fast vorüber ist.
mit halsweh, mit fiebergefühlen, mit schlafproblemen, mit
erschöpfung...
hach,
ich weiss nicht, was martina* sich manchmal denkt. etwa um 14 uhr
begann sie zu packen. um halb fünf sollte sie fertig sein, weil
m* kam, um ihr beim umzug in die neue wg zu helfen. echt! nun
wird sie eine weitere nacht hier übernachten, um morgen hier den
rest zu packen. dann wird sie ihre neue wg beziehen. ihre sachen
sind nun grösstenteils schon dort. für den rest brauchen sie ein
grösseres auto als meins heute.
ich
merke, wie die dichte (spirch: überstimulation) zugenommen hat
und das gefühl, jetzt dann gleich zu platzen, sehr akut ist. ich
habe mich extrem zusammengerissen, meine nerven immer auf später
vertröstet, mir gesagt: nur noch bis heute aushalten! als sie
fragte, ob sie noch eine nacht bleiben könne, sagte ich halt:
okay. nicht, dass sie nicht eine tolle junge frau ist, aber es ist
halt einfach so, dass ich so mühe habe, meine höhle zu teilen.
natürlich,
es ist absehbar und mag wie egoismus und überreaktion wirken.
tatsache ist aber, dass ich so bin, wie ich bin: und jetzt bin ich
eben total erschöpft und innerlich
überdreht. ich spüre, wie ich mich nach alleinesein in meinen
vier wänden sehne. wie sehr ich mich darauf freute, wieder
alleine zu sein heute abend! nun muss ich die vorfreude wieder neu
verschieben. auf morgen. auch kam nie ein 'merci', auch jetzt
nicht für mein auto. manchmal denke ich, dass die heutigen jungen
nicht mehr spüren, dass eben nicht einfach alles selbstverständlich
ist. auch punkto haushalt musste ich mich oft zusammen nehmen,
doch habe ich meine bedürfnisse formuliert und darauf bestanden,
dass sie meinen sauberkeitsstandard respektiert.
ich
erlebe zurzeit auch m*s präsenz irgendwie zu stark. wir wollten
heute ins kino gehen, doch ich fühlte mich dazu zu wenig fit,
weshalb ich absagte. ich denke, mein körper will mir sagen, dass
ich mich von der ganzen familie vorläufig zurückziehen soll. ich
werde zukünftig, zumindest vorläufig, nichts mehr mittragen.
nichts mehr teilen. ausser was janus*, meinen patensohn, betrifft.
das
‚meinen raum teilen’ könnt ihr euch so vorstellen: es ist für
mich fast so, als würde jemand ständig durch mein schlafzimmer
wuseln, durch meinen heilgarten. es geht mir zu nahe und es ist,
als wäre mein raum ständig offen, im durchzug und nicht mehr
geschützt, damit nicht mehr mein kraftgebender ort. mein raum:
das sind meine gedanken, meine energiequellen, meine gefühle und
meine träume. ich kann das gar nicht erklären und von aussen
scheint es wohl so, als wäre meine reaktion nicht adäquat. aber
immerhin: ich stelle mich diesbezüglich nicht in frage. es ist
einfach so. und es ist auch in ordnung, obwohl ich mir hin und
wieder gewissensbisse mache.
dienstag,
7. august 2007
gestern
war ich mit einer lieben freundin und ihrem kleinen sohnemann im
dählhölzli (berner tierpark) und an der aare. das erlebnis,
wieder einmal mit einem 3jährigen knirps unterwegs zu sein, war
natürlich ambivalent. da er jedoch sehr anders ist als lars, war
es nicht gar so hart. so richtig typisch und - sehr genussvoll
für das zusammnsein mit (kleinen) kindern - ist für mich deren
gegenwärtigkeit, ihre aufmerksamkeit, ihre intensität. und ich
begann unweigerlich, wieder aus den augen eines kindes zu schauen.
das krokodil! die fische! auch die seehunde und all die anderen
tiere.

wenn
ich jeweils im dählhölzli bin, geniesse ich immer diese zwar
seltenen, aber doch so kostbaren kurzen momente, wenn ich auge in
auge mit einem einzelnen tier sein kann. als reptilienliebhaberin
genoss ich es gestern, eine ganze weile beim krokodil zu
verweilen. später auch bei den pinguinen...
und
natürlich genoss ich die vertrauten gespräche mit meiner
freundin. das 'sich verstehen ohne worte'.
dass
ich am morgen den artikel abgemailt und am abend bereits ein
ermutigendes feedback erhalten hatte, trägt dazu bei, dass ich
mich irgendwie sehr erleichtert fühle. ich wünsche mir,
regelmässig gegen bezahlung über spannende themen schreiben zu
können. diese leidenschaft endlich leben zu können.
heute,
wieder mal so ein tag für mich, da martina* unterwegs ist,
möchte ich mich einerseits der überarbeitung meines romanes widmen
(huch! die lesung ist ja schon in einem monat!!!!) und aber auch
in sachen arbeitsfindung die fühler ausstrecken. möge ich genau
das richtige zur richtigen zeit finden.
sonntag,
5. august 2007
noch
immer tanze ich auf dem seil (siehe 27.7.). ich bin in einer sehr
luftigen verfassung und eher aufgekratzt. so viel war los.
martinas* geburtstagsfest war schön, aber dennoch merke ich, dass
ich mich tendenziell wieder eher am liebsten alleine oder in
kleinstgruppen (zu zweit oder dritt) aufhalte. da spüre ich mich
am besten.
"Ich
übe auch, mich selber, inmitten einer Gruppe, bewusst
wahrzunehmen. Dass ich, wenn ich andere Menschen intensiv spüre,
Gefahr laufe, das Gefühl für mich und meine eigenen Bedürfnisse
zu verlieren, ist eine grosse Herausforderung an mich. Dadurch
werde ich mit ambivalenter Verlustangst konfrontiert, denn ich
will weder mein Gefühl für mich selber verlieren, noch die Lust,
andern gegenüber mitfühlend zu sein." (Zitat aus meinem
Artikel; ©
by dm/Jana)
(erscheint
im Spuren-Heft
Herbst 07, Nr. 85)
tja,
meinen artikel habe ich aufgrund kompetenter kritiken nochmals
gründlich überarbeitet. aber nun haben ihn meine beiden
kritisierenden abgesegnet und morgen sende ich ihn ab.
mein
letzter arbeitstag war rührend, berührend. viele liebe wünsche,
komplimente und begegnungen. und auf dem heimweg hab ich doch
tatsächlich geheult.
am
1. august war ich mit freunden und freundinnen auf dem
weissenstein am 'uhuru' (musik und tanz-festival). es gab sehr
schöne begegnungen, gespräche und ich genoss die natur, ist doch
der weissenstein einer meiner lieblingsberge, den ich unzählige
male mit claudio* und auch mit lars besucht habe. natürlich in
der 'luftgondelibahn' hochschwebend, was für lars eins der
höchsten aller gefühle darstellte.
zum
richtig ruhig werden und mich auf arbeitsfindung zu machen, bin
ich noch gar nicht gekommen. freitag und samstag war ich in
zürich und traf liebe freunde. gestern genossen wir bäder in der
limmat, die doch tatsächlich 21 grad warm ist. so
erfrischend!
meine
wg mit martina* ist eine sehr grosse herausforderung. einerseits
möchte ich, dass sie sich wohl fühlt, aber aus energetischen
gründen fühle ich mich selber oft nicht wohl, fühle mich sehr
oft beengt und unfrei, kann schlecht meinen raum teilen und fühle
mich generell - auch wegen all der anstehenden pendenzen - leicht
überfordert und überstimuliert. ich weiss nun auch, dass ich
einfach am wohlsten bin, wenn ich alleine wohne. das ist mein
ding.
hier
noch zwei texte, die ich gestern von einem zürcher freund kopiert
habe.
Jeder
ist ein Künstler - von Joseph Beuys (hier klicken; PDF-Datei)
Ich
suche nicht, ich finde - Pablo Picasso (hier klicken; PDF-Datei)
freitag,
27. juli 2007
ich
fühle mich in diesen tagen als würde ich seiltanzen. jene
mischung aus lustvoller herausforderung dem leben gegenüber und
der sehnsucht, bereits drüben zu sein. was auch immer 'drüben'
ist... (denn das ist mir nicht so klar...).
mein
letzter arbeitstag rückt näher. heute sowie am montag und am
dienstag habe ich mich bereits von arbeitskollegInnen
verabschiedet, die entweder in die ferien gehen oder mit denen ich
das letzte mal gearbeitet habe. schöne erinnerungen an gemeinsame
erlebnisse stehen im raum und ich bin zurzeit recht sentimental
drauf. einer der bewohner sagte heute in seiner direkten art:
"wenn ich dich wäre, würde ich nicht gehen, sondern bei uns
bleiben." und ich gebe es zu, ich habe auch schon gedacht:
"spinne ich eigentlich! ich verlasse einen sicheren
arbeitsplatz mit lieben leuten und gutem lohn!" ja, so ist
es: ich spinne! ich spinne mir einen neuen lebensnetz-abschnitt
und bin oft in einer ziemlich grüblerischen stimmung, auch eher
mit rückzugsbedürfnissen. was so gar nicht zur jahreszeit und
dem endlich doch noch erwachten sommer passt. die sonne lockt nach
draussen. manchmal gelingt es ihr! :-)
martina*,
m.s* tochter, wohnt seit gestern bei mir. morgen feiern wir ihren
18. geburtstag und deshalb konnte sie endlich ihr sehr
angespanntes 'mutterhaus' verlassen. was sie aus ihrem leben und
der endlich erlangten freiheit anfangen wird? wow! die
mütterliche gehirnwäsche hinter sich lassend, endlich selber
denken zu dürfen! ich wünsche ihr viel heilung. ich glaube, da
sie auch eine hochsensible frau ist, dass wir es zusammen gut
haben werden. sicher, ich bin froh, wenn sie dann ihre eigenen
vier wände gefunden hat. aber ich bin zuversichtlich, dass wir
beide eine gute zeit haben werden. sie respektiert mein bedürfnis
nach alleinesein voll.
mein
artikel ist fertig (vier seiten über hochsensibilität für eine zeitschrift) und in der 'vernehmlassung', will heissen, bei zwei
tollen menschen, die das knowhow haben, sich mit dem text kritisch
und auf fehler achtend, auseinanderzusetzen.
meine
im april neu entfachte liebesbeziehung zu m* habe ich nun,
zusammen mit ihm, doch wieder in eine liebe freundschaft
gewandelt. hmmm. ich glaube einfach, dass unser beider chemie am
besten in dieser form - unter einbezug der kinder - funktioniert.
kommunikation und toleranz sind unsre grössten stärken. so ein
geschenk.
mittwoch,
18. juli 2007
seid
dabei, wenn wir novemberschreiben-teilnehmenden am 8. september 07
in der buchhandlung stocker aus unseren werken vorlesen. beginn:
9:15 uhr. ich werde dasein. lasst euch überraschen!
mehr
infos/einladung als PDF-Datei (hier klicken).
programm
unter
http://www.schreibszene.ch/
dienstag,
17. juli 2007
heute
habe ich eine stunde für die welt meditiert, wozu uns die website
www.firethegrid.com
aufgefordert und mich das rundmail einer bekannten ermutigt hatte.
diese stunde gehörte für mich dem danken. dank an mutter erde,
an die erde als planeten. dafür, dass sie uns lästiges gemück
noch immer erträgt zum beispiel.
dabei
erfüllte mich eine fast fatalistische, aber keineswegs zynisch
gemeinte erkenntnis: die erde lacht über unseren glauben, das wir
sie
retten könnten. dabei geht es - wie ich es sehe - mehr darum,
unsere herzen, unsere gesinnung zu wandeln, mehr hin zu (mit)verantwortung
zu gelangen. dabei könnte mutter erde uns mit einem kräftigen
schütteln loswerden und sich selber heilen. was aber nun nicht
heisst, dass unser tun nichts nützt. doch! natürlich ist es
wichtig! denn unsere haltung der heilung beschleunigt die heilung
allen lebens. daran zweifle ich nicht.
"ich
lebe mein leben in wachsenden ringen, die sich über die dinge
ziehn." dichtete eins rilke.
mehr ermutigendes von diesem sehr sensiblen dichter habe ich von
einer lieben freundin bekommen (mehr:
hier klicken).
ob
es statt 'in wachsenden ringen' nicht besser 'in wachsendem
ringen' heissen müsste, ist mir bis heute nie so ganz klar.
obwohl ich den text gut kenne. obwohl ich ja das ringen und
kämpfen und gegen etwas antreten langsam aber sicher hinter mir
lassen will!
dennoch,
es tröstet mich immer wieder, diese mir innerlich so vertraute
form von sich fragen, suchen und sich auseinandersetzen, in
lyrischer form oder auch prosaisch bei anderen menschen
wiederzufinden.
ich
bin in den letzten tagen durch heftige emotionale berg- und
tallandschaften gewandert. im
gegensatz zu meinen absichten bin ich nicht mit m* ins kiental ans
dortige open-air gereist, sondern ich zog mich zurück, um zu
schreiben, alleine zu sein. zu verarbeiten.
am
samstag trat ich eine reise in die vergangenheit an, besuchte lars'
grab, 'unsern' damaligen wohnort, den ich zuerst mit lars und dann
alleine bewohnt hatte und schliesslich zog es mich an die zulg in
steffisburg, an 'unseren' fluss, den ich mit lars unzählige male
besucht habe. und auch mit claudio* natürlich. ich spazierte
also das letzte stück zu fuss, mit badzeug und liegedecke, zu
jener stelle, die ich mir auf der hinfahrt in gedanken ausgesucht
hatte. durch den wald. es hatte kaum menschen, weil der platz
ziemlich abgelegen ist. die sonne schien durch das blätterdach.
sonnenbrunnen allüberall. noch konnte ich mich nicht freuen und
doch war so eine spezielle magische stimmung in mir. hinter jedem
baum kam mir ein erlebnis mit lars entgegen und ich sah uns beide,
es war herbst, auf den hosenböden der regenklamotten auf dem
waldbord (der wald steigt zur linken sanft hügelan) auf dem
feuchten laub schlitteln. oder ich sah lars, wie er sich unter
eine kleine tanne kroch und für die kranke nachbarin sang oder
wie wir die bäume umarmten und sie als lift ins sommerland
benutzten. und so fand ich nach anfänglichem
aufgewühltsein am strand liegend und im kühlen wasser mich
erfrischend, tröstliche ruhe und geborgenheit. mich am abend mit
lieben freunden zu treffen, passte perfekt zu diesem tag. sogar
das lachen und spielen hatten so seinen platz.
dort
geschrieben:
die
ameise
klettert
den halm aufwärts
oben
erkennt
sie
dass
vorwärts
nur abwärts
und rückwärts
sein kann
copyright
by jana@elterntreffpunkt-girasol.ch
noch
arbeite ich knapp zwei wochen im heim. heute hatte ich ein gutes
und sehr offenes austrittsgespräch mit meiner chefin. von einer
bewohnerin, die ende woche in die ferien geht, habe ich
mich bereits verabschiedet.
gestern
erhielt ich von einer bekannten zeitschrift die anfrage, ob ich
einen vierseitigen artikel über 'mein' thema, hochsensibilität,
schreiben wolle. gerne sagte ich zu. damit hat sich mir ein
herzenswunsch erfüllt.
donnerstag,
12. juli 2007
ich
weiss, einmal mehr, nicht,
wie ich mit diesem tag umgehen soll.
heute vor sieben jahren
hatte ich schon fast presswehen! heute vor vier jahren war lars
noch ein paar stunden am leben... soll ich weinen, weil er nicht
mehr da ist, oder mich freuen, dass ich ihn kennen lernen durfte
und dass er nun drüben leben darf?

>>>
was siehst du auf dem bild?
lars nannte dies 'sunnebrunne' ... 'sonnenbrunnen' <<<
mitten
in diesem emotionalen durcheinander erreichte mich soeben die
wunderbare digitale postkarte einer lieben freundin:
"Heute für diesen ganz besonderen Tag in deinem Leben wünsche
ich dir von ganzem Herzen viele Sonnenbrunnen, um deine tiefe
Verbundenheit mit deinem Sohn ganz für dich oder mit einem lieben
Menschen an deiner Seite zelebrieren zu können. Pass gut auf dich
auf und lass deine Engel auf Erden sich um dich kümmern, damit du
dich nicht verlierst und selbst zum Engel wirst. Du bist ein Engel
auf Erden und nur so kannst du den Kontakt zu Lars und dir leben.
Sei weiterhin eine Brücke zwischen den Welten, denn einen solchen
Menschen, eine solch besondere Frau wie du, kann dadurch die
Botschaften verstehen, die uns die Engel-Kinder mittzuteilen
haben. Fühl dich behütet in deinem Leben, lass die Trauer und
den Schmerz fliessen, auf dass die Sonnenbrunnen fliessen dürfen.
Ich begleite dich gedanklich an diesem Tag!"
aus
meiner antwort:
"...dass du dich an diesen tag erinnerst! ich heule vor mich
hin!
...dass du dich an den sonnenbrunnen erinnerst! ich heule noch
mehr!
...dass du dieses wunderschöne bild gefunden hast! und es heult
noch mehr..."
dieser
text bringt all das zum ausdruck, was ich in mir wahrnehme. ich fühle
mich getragen, geborgen, umarmt und lars nahe. ich hatte heute
morgen herzliche zwiesprache mit ihm, oder war es mal wieder mehr
ein monolog meinerseits? ich spürte ihn jedenfalls ganz fest und
ganz nahe. dachte an den kleinen prinzen, der am jahrestag seiner
landung wieder zu seinem stern aufgestiegen ist. stellte mir vor,
wie es wäre, wenn 'mein kleiner prinz' einfach nochmals landen würde!
einfach zur türe reinspaziert käme, als siebenjähriger... ich
musste schmunzeln... und doch zerreisst manchmal das vermissen
mein herz beinahe. er hat mir so viel hinterlassen. sein lachen.
den sonnenbrunnen. und ich bin so froh, dass auch andere sich
seiner erinnern!
samstag,
7. juli 2007
lavendelduft
liegt in der luft, denn mein wohnzimmer duftet betörend! es ist
nun voller lavendel oder besser gesagt 'valänder', denn so nannte
lars diese seine
lieblingsblüten, die wild und ungezähmt auf seinem grab blühen.
ich war heute seit langem wieder einmal
bei lars' 'gärtli'. wie immer genoss ich
die friedliche stimmung auf dem schönen friedhof. ich habe
ziemlich viele stängel rausgeschnitten und zuhause eingestellt,
später will ich durftsäckchen machen und verschenken. ich sass
selbstvergessen auf meinem küchenfussboden und verteilte die
lavendelstängel, je nach länge, auf verschiedene vasen. mitten
in der fülle sitzend, die auf lars' grab wächst, fühlte ich
mich von dankbarkeit erfüllt und reich beschenkt. lebendiges
erbe. ein starkes grosses erlebnis, etwas 'ernten' zu dürfen, das
lars mir hinterlassen hat. ein spezielles glücksgefühl von
beschenkt- und geehrt werden...

je
näher sein geburts- und todestag kommt - am 12. juli jährt sich
seine geburt zum siebten und sein tod zum vierten mal -
desto mehr tauche ich in erinnerungen ein. schöne und
schmerzhafte wechseln sich stetig ab.
nachdem
ich gestern und heute mit m*s familie zusammen war, geniesse ich
jetzt, es ist abend geworden, die ruhe zu hause. morgen wollen m* und ich dann - je nach
wetter - wieder die natur geniessen. heute waren wir an unserem
lieblingssee. das gerzenseeli trotzt mit seiner temperatur regen
und kälte und ist noch immer über zwanzig grad warm, so dass
sogar ich das kühle nass geniessen konnte.
heute
morgen ist janus* via frankfurt mit mami und grosi wieder einmal
nach mallorca geflogen. der kleine bursche wird uns fehlen. vier
lange sommerferienwochen wird er mit seinen deutschen verwandten
verbringen. eine chance für m* und mich, den beziehungsfaden
wieder dichter zu knüpfen. wir haben im alltag einfach zu wenig
zeit zu zweit.
an
der arbeitsstelle gehts ums abschiednehmen und ich höre fast
täglich die eine oder andere empörte oder traurige stimme
eines/r mitarbeitenden, der/die mich
vermissen wird. unser heimkoch liess sogar, als ich ihm meine
kündigung mitteilte, ein lautes "schei...." vernehmen.
jetzt muss er sich ein neues opfer, das so schreckhaft wie ich ist, suchen. er macht sich nämlich einen sport daraus, sich an
mich heranzuschleichen um mich zu erschrecken. was ihm,
leiderleider!, fast immer gelingt!
nun
ja, ich weiss noch immer nicht, wie es weitergehen wird, aber ich
bin zuversichtlich. doch zurzeit sinne ich an anderem herum, da
der todestag von lars mir einmal mehr ans eingemachte geht. was
sicher alle eltern, die ein kind verloren haben, verstehen
können!
montag,
25. juni 2007
eine
sehr intensive woche liegt hinter mir...
die ferienzeit fühlt sich unfassbar, ätherisch, sich mir
entwindend an... LA VIDA ES UN SOPLO! (das leben ist ein
hauch...) wie wahr!

ich
habe nach ferien jeweils das gefühl 'grösser' geworden zu sein.
mehr platz zu brauchen (nicht im körperlichen sinne), mich
'entfaltet' zu haben... nicht, dass ich unter GW leide, einfach so
dieses gefühl, mehr mich sein zu können, wenn ich die tage mit
den dingen und begegnungen, die ich selber wähle, füllen kann...
hach, und dann kommt der 'ach so phöse' alltag und ich muss mich
wieder in die vorgefertigte form hineinquetschen...
ein
kurzes gespräch, das ich in spanien mit einem vor zwanzig jahren
(mit 41!!!) nach andalusien ausgewanderten deutschen führte, der
bei 'unserem cortijo' einen schuppen anbaute, war für mich sehr
erhellend und klingt nach... nachdem wir eine weile über heimat,
herkunft und wurzellosigkeit philosophiert hatten, kamen wir auf
die bei uns 'nordeuropäern' verinnerlichte zeiteinteilung und vor
allem bewertung von arbeits- und freizeit zu reden.
er
meinte: "seit ich mein leben selbstbestimmt lebe, gibts für
mich diesen graben nicht mehr. ich arbeite um zu leben, ich
arbeite, was ich gerne machen, was ich gut kann... ich tue, was
ich will..."
er
ist keiner jener schmarotzer, die es überall gibt, sondern er
arbeitet im wahrsten sinne im 'schweisse seines angesichts',
geniesst arbeit und den kaffee dazwischen im gleichen
masse...
natürlich
verzichtet er zugunsten von allzu viel arbeit auf den einen oder
anderen luxus, den wir alle zu brauchen konditioniert sind. aber,
wenn ich mir so überlege, wirkte er um einiges zufriedener, wie
er da an der mauer baute, als ich mich oft so im alltag
wahrnehme... nachdenklich genoss ich meinen restlichen freien tag
und philosophierte schnitzend über meine eigene selbstbestimmung
und freiheit nach...
und
nun bin ich wieder da, noch da, immer noch da, neu, alt,
übergänge... alles ist zurzeit so unstabil. alles scheint sich
im wandel zu befinden. zeiten der umbrüche brauchen viel energie.
ich bin müde. lebensmüde manchmal, stelle alles in frage.
beziehungen ebenso wie werte und lebensformen... siebe aus, was zu
mir gehört.
das
wochenende, das m* und ich kinderfrei im jura verbracht haben, war
auch sehr intensiv. manchmal wünschte ich mir, einfach ein
bisschen einfacher zu sein... nicht immer alles grundsätzlich
immer wieder und immer wieder hinterfragen zu müssen... aber so
bin ich eben. so und nicht anders!

das
bad im moorsee ("étang de la gruère"), wo ich vor
fünf jahren mit lars und claudio* zum letzten mal gewesen bin,
habe ich dann doch einfach, ganz einfach und ganz intensiv und
ohne sinn und zweck zu hinterfragen, genossen! :-)
sonntag,
17. juni 2007
guggus!
ich bin wieder da! reich an erlebnissen und begegnungen.

aus angelikas gästebuch
die
reise hat bestens geklappt und ich bin echt auf den geschmack des
alleinereisens gekommen. ich hatte lauter angenehme
sitznachbarInnen und ausser der wetter- und luftlochturbulenzen
auf dem heimflug, vor dem umsteigestopp in madrid, ist alles
wunderbar gelaufen. auch mein gepäck ist immer schön mitgeflogen
und überhaupt ist alleine reise tendenziell stressfreier.

hinflug
die
ankunft und das innere ankommen brauchten seine zeit. aber
schliesslich hat sich mein herz in diese bergwelt verliebt und ich
fühlte mich schon bald sehr wohl...

die alpujarras
> südseite der sierra nevada (die spanischen alpen
sozusagen)<
da
die nächte kühl waren und meine decke eher dünn, mummelte ich
mich allnächtlich mit zwei bettflaschen ein und schlief so dann
doch recht gut. die ganze ferienzeit über wurde ich immer
entspannter, war nie überstimuliert und im grossen ganzen sehr
bei mir...

blick auf angelikas häuser

die decke meines runden holzhauses
am
anfang war ich mit angelika alleine (www.angelika-speigl.de),
an meinem geburtstag kam sabine* und zwei tage danach noch kirsten*.

mein geburtstagsfrühstückstee

das maurische bewässerungssystem
mit
jeder neuen frau veränderte sich die gruppendynamik. es war
spannend, wie wir uns näher kennen lernten. viele gute gespräche,
viel lachen...

nach dem abendessen
angelikas
feine gerichte, das schnitzen von speckstein, besuche in den nahe
orten, markt-plätzen und städtchen sowie die wilde natur und die herrliche bergluft haben mir sehr
gut getan. ich fühle mich erholt und erneuert... innerlich aber
noch immer ungewiss, wie es zukünftig konkret weitergehen wird.
aber ich weiss mich doch auch angesteckt von der idee, dass sich
visionen umsetzen lassen. wie das meine liebe gastgeberin getan
hat.

meine specksteinfigur entsteht

in granada
vorgestern
die heimreise. gestern dann bereits mit m*, der kinderfrei hatte,
in den ausgang, obwohl ich doch vor lauter ankommen, waschen,
putzen, einkaufen und mails lesen total müde war. wir besuchten
mal wieder die mühle hunziken. mein geburigeschenk in form eines
theaters: den 'sünneliblues'. von dänu brüggemann, als hommage
an chlöisu friedli, die berner blueslegende, einem hochsensiblen
künstler, der sich vor 26 jahren hinter 'seiner' psychiatrischen
'stamm-klinik' das leben genommen hat... (siehe: http://www.theater.ch/suenneliblues.theaterittigen)
heute
dann baden im moossee... meine stimmung ist eher gedämpft. ich
bin noch immer am landen. bin nicht mehr dort, noch nicht ganz da.
und
morgen starte ich meine letzte sechs-wochen-etappe im heim. bin
gespannt, wie es weitergeht.
trotz
ungewissheit spüre ich aufwind. ich stelle fest, dass ich mich
wieder mehr aufs leben, das noch vor mir liegt, zu freuen
angefangen habe...
dienstag,
5. juni 2007
morgen
um diese zeit - 11:00 - bin ich schon fast auf dem flughafen
granada, von wo aus ich dann per transferbus in die stadt fahre. von da
fahre ich per überlandbus nach capileira, wo mich angelika abholt... bin ja gespannt, wie es wird.
ich habe schon ein wenig
den bammel vor der reise. aber inzwischen freue ich mich. gestern
morgen, nach der arbeit, (wochenende gearbeitet, dann auch am morgen
früh (4:15 bis 6:00 im heim leute für die reise nach süditalien
(lager) vorbereiten!) war ich völlig schräg drauf, übermüdet, lustlos,
keine vorfreude.
nach
einer ausgiebigen siesta kam die reisefreude. ich packte und am
abend genoss ich die zweisamkeit mit m*, den seine kinder zu mir
in den ausgang geschickt haben... :-) fein essen, ein schöner
waldspaziergang... usw :-)
nun
bin ich ausgeschlafen und freue mich auf den tag der vorbereitung
und das "abenteuer". wenn dann heute nacht um drei der
natel-wecker klingelt gehts los. um halb vier holt mich das taxi
und bringt mich zum bahnhof, wo der frühbus nach kloten steht.
und um 7:05 fliege ich ab... ich, die langschläferin! na sowas!
tschüüüüss!
donnerstag,
31. mai 2007
mit
riesenschritten kommt der nächste mittwoch, mein reisetag,
näher... in einer woche bin ich, wenn alles klappt, schon 25
stunden bei angelika in den alpujarras in den wohlverdienten
ferien!
(siehe: http://www.lebenswertvoll.ch/kreieren/angelika1.html)
zuvor
aber gibts noch viel zu tun. morgen, samstag und sonntag sowie am
montag morgen von halb fünf bis um sechs uhr (gähn!!!!) arbeite
ich im heim. geplant ist, dass um sechs uhr der reise-car mit sack
und pack und mit allen unseren bewohnerInnen und vielen
betreuerInnen nach la serra in süditalien abfährt. 12 tage
ferienlager. ich durfte - weil ich ja gekündigt habe -
entscheiden, ob ich mit will oder nicht. da ich ja eh noch ferien
zu gut habe, entschied ich, dass ich nicht mitfahre. stattdessen
nehme ich mir eine auszeit in südspanien. ich bin ziemlich
aufgeregt, da ich ja am liebsten zuhause bin und nicht mal so
gerne reise. aber einem inneren impuls folgend buchte ich einen
flug und werde mich auf eine reise in die berge südspaniens
begeben. hm. ich hoffe, dass alles gut geht und ich mit vielen
guten neuen impulsen - auch in bezug auf meine berufliche zukunft
- zurück kommen werde.
meinen
42. geburtstag werde ich in spanien feiern. (10. juni)
in
fünfzehn tagen bin ich schon wieder hier. ach, wie relativ mir
die zeit zurzeit erscheint. noch anderthalb monate im heim. noch
20 jahre berufsleben. noch etwa vierzig jahre theoretische
lebenszeit.
ich
habe heute das buch 'die frau in der hecke' von joan barfoot
fertig gelesen. zwei sehr unterschiedliche frauen - alt geworden
und voller lebenserfahrungen - lassen ihre lebenszeiten an sich
vorbei ziehen und erkennen, dass jede ihr leben so gelebt hat, wie
es ihr entsprach. die eine auf sicherheit bedacht, die andere
immer begierig darauf, erfahrungen zu sammeln. nie zufrieden mit
dem, was ist. und doch zufrieden.
wie
wird meine bilanz aussehen, wenn ich so alt sein werde? wie sieht
meine bilanz bisher aus? jaja, ich grüble mal wieder viel. das
hat mit der tatsache zu tun, dass ich an einer kreuzung stehe und
entscheidungen treffen soll, darf, muss...
das
interview, das ich mit ursula eggli, autorin, geführt habe, ist
ab sofort auf schreibszene schweiz zu lesen! (http://www.schreibszene.ch)
samstag,
19. mai 2007
so
viel bewegung, so viel energie, so viel erleben, so viel sehen, so
viel wahrnehmen...
zu
viel? nein...! viel, aber einfach genug, denn ich vertraue dem
leben, dass es wir das gibt und zuteilt, was ich auch wirklich
annehmen, erleben, verändern, umsetzen und verstehen kann.
-
die neue alte liebe, die neu so nährend geworden ist
- die arbeitsstelle, die mir - als schlussbouquet - wieder mehr
freude bereitet
- die vielen projekte und ideen (vor allem buchstabenwebereien),
die mich anregen
vor
zehn tagen war ich beim medium elisabeth bond und bekam in einem
reading sehr kostbare impulse, die mich sehr geerdet haben.
vor
drei tagen schaute ich mit m* 'goodbye, bafana', einen film über
die jahre mandelas, die er in gefangenschaft verbrachte. aus der
sicht seines gefängniswärters erzählt, der sich von einem
apartheid-befürworter in einen freund mandelas verwandelt hat. am
donnerstag waren wir in lausanne in der 'collection de l'art brut'.
rohe kunst, un-gefällige antikunst, die durch ihre unkommerzielle
und unkonventionnelle ausdrucksweise sehr tief und nachhaltig
berührt. die zeit mit m* war, da janus* in den auffahrtsferien
beim mami ist, mal wieder sehr entspannt und entspannend. zeit
für uns beide. sehr kostbar, sehr selten...
am
wochenende zuvor besuchte ich die vernissage einer
schreib-freundin, die ihren ersten mystischen roman
veröffentlicht hat.
'die regenbogenbrücke' (link: hier klicken! sehrsehr gutes
kostbares buch!!!!).
am
samstag abend danach besuchten wir ein geniales konzert von wale
liniger. purer blues. so berührend...
ja,
ich bin zurzeit so berührt, alles berührt mich, rührt mich an,
lässt mich spüren, dass ich lebe...
am
6.6. bis am 15.6. werde ich in südspanien angelika
speigl besuchen... (link:
hier klicken!)
mittwoch,
2. mai 2007
mein
countdown läuft. noch drei monate im heim. eine neue bewohnerin
ist gestern eingezogen. arbeitskolleginnen sagen mir, wie sehr sie
meine kündigung bedauern. fragen, wie es denn weitergeht, werden
ausgesprochen. ich vertröste sie auf später und frage mich
manchmal schon, ob 'es mir spinnt'. einfach so ins blaue kündigen.
ob ich denn keine sicherheiten brauche, werde ich gefragt. tja,
meine sicherheit liegt diesmal in der inneren gewissheit, dass ich
die richtige entscheidung getroffen habe. meine
innere stimme hat mir deutlich gesagt, dass ich den schritt wagen
soll.
dieses
vertrauen ist nicht materiell verständlich, nicht erklärbar,
nicht begründbar. aber es ist da. ich behaupte aber nicht, dass
ich deswegen nun immer sehr locker bin. bin ich nämlich nicht.
herr zweifel und frau angst wohnen nahe und fragen immer mal
wieder nach, wie es mir geht. ich lerne, mit ihnen zu leben, statt
gegen sie zu arbeiten. ich sehe sie als herausforderung.
dienstag,
24. april 2007
am
letzten wochenende haben wir gefeiert: das 50. geburtstagsfest von
m*...mit pizza aus dem ausgeleihten lehmholzofen ...mit vielen
gästen ...mit genialer musik ...mit guten gesprächen und wenig
schlaf... am sonntag haben wir, gemeinsam mit den anderen
leuten von m's* hausgemeinschaft, einen hauseigenen lehmpizzaofen
gebaut...

jana* mit ha* und ma*
am pizzabelegen

i*, i* und r* am
fiedeln... ir(r)isch genial!

d*, m* und a* am
"pflotschen"...
ich
fühle mich zurzeit pudelwohl. die neue liebe zu m* ist viel
authentischer als sie es früher, im ersten abschnitt unserer
paarbeziehung, war. die trennung hat uns beiden klargemacht, was
wir aneinander 'haben', wie wichtig wir für einander sind. alle
die verschiedenheiten und gründe, die zur trennung geführt
hatten, nehmen wir ernst. aber sie sind nun nicht mehr trennend,
sondern herausfordernd. auch ich selber nehme mich ernster.
beruflich?
tja, nun ist es offiziell! ich habe gekündigt. obwohl ich mein
heim gerne mag. ich mag die leute, ich mag mein team, unsere
betreuten, unsere chefin... aber ich hasse, wie schon früher
wiederholt bejammert, die arbeitszeiten, das frühe aufstehen, das
so gar nicht zu meinem biorhythmus passt, die lange dienste an den
wochenenden, die piketts... seit ich dem ruf meines herzens wieder
meine herzohren geöffnet habe und mich zur entscheidung, auf ende
juli zu kündigen, durchgerungen habe, geht's mir immer besser.
da
ist nun so viel luft und freiraum, ideen gedeihen, visionen
blinzeln aus der dunkelheit der verdrängung herauf und atmen
frische luft, bekommen platz und strampeln sich an die oberfläche...
montag,
16. april 2007
ist
es der frühling? die wärme? die sterne? die neuerwachte liebe zu
m* und das wiederaufnehmen unseres beziehungsfadens? oder ist es
die zeitqualität?
was
auch immer...! mir geht es endlich wieder richtig gut! meine
vision erfüllt mich mit zuversicht und zielstrebigkeit und türen
gehen auf. andere gehen zu. beruflich werde ich mich verändern,
spruchreif ist noch nichts... sicher ist, dass ich mein leben
ziemlich umkrempeln werde und mich freue, mutig neuland zu
betreten.
dienstag,
10. april 2007
diesmal
habe ich für die lange schreibpause eine gute ausrede (ferien,
nämlich)! obwohl es
gar keine ist. ich hatte nämlich tatsächlich 18 tage ferien...
tage für mich, zeit für mich...!!! ich verbrachte sie damit,
mich zu erholen, zu schreiben, zu faulenzen, besuche zu haben und
zu machen und mit ein paar
tagen timeout in frankreich bei meiner freundin salomé* und ihrer
familie... (siehe fotos)




das
holztipi auf dem zweituntersten bild ist demontierbar und wird auf
wunsch produziert! anfragen leite ich gerne weiter!!!
ich
habe an meinen visionen gebrütet und ebenso oft statt zu
denken, auch einfach nur hingehört, meditiert, die stille
genossen... gute erholsame ferientage!
nun
hat mich der alltag wieder und ich übe mich darin, mit meinen
kräften gut zu haushalten!
dienstag,
27. märz 2007
sorrysorrysorry...
noch nie habe ich mein internet-tagebuch so lange vernachlässigt.
bitte verzeiht mir, liebe leserInnen, doch ich fühlte und fühle mich manchmal wie in der waschmaschine,
wo ich gewaschen, geschleudert und von unten nach oben
geschüttelt. werde... hoffend, sauber auftauchen zu können! ;-)
dank
dem spirituellen tagebuch von safi nidiaye, das bewusstseinsorakel,
habe ich es gewagt, meiner sinnkrise auf den grund zu gehen. von
dort habe mich einmal mehr abgestossen. ich übe das hinhören.

ja,
zu hören, was mein höheres selbt mir zu sagen hat, fällt mir
wieder leichter. da ist deutlich umbruch angesagt. und ich spüre
noch immer diesen widerstand, all diese faulheit, zweifel, zagen,
ängste, fragen...
aber
ich glaube doch auch, dass es vorwärts geht, dass ich vorwärts
gehe!
dass
ich ferien habe, tut und lassen kann, was mir beliebt, trägt dazu
bei, dass ich endlich meine müdigkeit zulassen kann. ich brauche
viel schlaf. fühle mich kräftesammelnd. und auch die
überarbeitung meines buches geht voran...
dienstag,
6. märz 2007
mein
leben ist zur zeit ziemlich aus dem ruder gelaufen. meine
erschöpfung kippte in einen zustand der fast totalen schwäche
und schliesslich reagierte mein körper mit einer starken
erkältung und einem husten, wie ich ihn noch kaum je hatte.. vor
lauter schnupfen und husten bekam ich heute auch noch kopfweh und
nahm nun doch endlich mal eine tablette. ich bin diese woche ganz
krankgeschrieben und bis ende april arbeite ich reduziert. ich
werde vor allem von den nachtdiensten und den langen
wochenend-diensten entlastet. zur zeit lebe ich entsprechend ruhig
vor mich hin... eher im rückzug. aber auch im umbruch.
ich
komme dabei immer mehr in einen inneren raum, wo ich wieder atmen
kann, zur ruhe kommen. es geht mir dabei nicht mal so schlecht.
gestern kam spontan eine freundin zum znacht und scrabble. obwohl
ich nur 'krächzen' konnte, hats gut getan.
mein
leben kommt mir zur zeit vor wie ein eingestürztes kartenhaus
oder jengaspiel, das ich nun langsam am neuaufbauen bin. mal
schauen. es geht in richtung 'mehr selbstbestimmung'. wenn ich
nichts tue, um mein leben zu verändern, dann 'tut es selber' und
ich werde von den umständen (fremd)bestimmt und überrollt. ich
denke, dass es wichtig ist, endlich zu definieren, was ich
wirklich will. ich übe mich im vertrauen und möchte manchmal
einfach meine stelle kündigen im vertrauen, dass dann schon das
richtige kommt... das heim und die leute dort sind voll okay, aber
die dienste sind für mich nicht so das gelbe vom ei...! mimose,
die ich bin! (siehe letzte einträge)
samstag,
17. februar 2007
meine
recherchen über hochempfindlichkeit haben mich auf spannende
spuren gebracht.

ich fand sogar websites und bücher und erkannte:
aha, da sind noch andere, die so ticken wie ich! endlich eine art
gruppenzugehörigkeit?!! :-) und vorallem ist es nicht
nur eine psychische störung, die es irgendwie zu 'regulieren'
gilt, sondern einfach eine art zu sein, wie es andere seinsarten
gibt. betroffen von der hochsensibiliät sind durchschnittlich 15%
der bevölkerung! eine wichtige, aber kleine und eher ruhige minderheit von
menschen, die immer mal wieder als mimöschen und spinnerInnen
belächelt wird und vom gros der normalsensiblen menschen nicht
verstanden wird. ein zusammenfassender artikel dazu unter:
http://www.lebenswertvoll.ch/gesund/gesund_hochsensibel.html
jetzt,
wo ich meine 'schublade' kenne, kann ich es besser annehmen und
auch ernstnehmen. ich lese zur zeit das buch "Zart
besaitet - Selbstverständnis, Selbstachtung und Selbsthilfe für
hochempfindliche Menschen." (ISBN 3-9501765-0-0) von Georg
Parlow. sehr empfehlenswert für freud- und leidensgenossInnen.
ich realisiere, dass ich während meines ganzen bisherigen lebens energie darauf verwendet habe, nicht so zu sein, wie ich bin. ich
wollte in erster linie stärker und belastbarer sein, nicht so
empfindlich eben. aber - wie bei einer maschine, die immer falsch
behandelt wurde - steuerte ich je länger je mehr auf einen
kollaps zu. noch ist er nicht ganz da, der burnout-kollaps.
göttinseidank hab ich es noch rechtzeitig festgestellt. und nun
suche ich wege, mit meiner HSP umgehen zu lernen.
für
interessierte: links zu websites über das thema HSP (=HochSensible
Personen) auf der website http://zartbesaitet.net/links.htm
dienstag,
6. februar 2007
ferien?
was ist das schon wieder? uff, ich bin in den letzten 2 wochen mal
wieder ziemlich heftig bei mir angekommen. die erkältung und eine
phase des alles-in-frage-stellens haben sich in mir ausgebreitet
und mich ziemlich ausgebremst. zwar habe ich dies und jenes
gemacht, ein paar wenige besuche auch, aber meistens war ich
alleine, zuhause oder irgendwo unterwegs, weil ich es so wollte
und brauchte. ich habe viel über mich und mein bedürfnis nach
dem alleinesein nachgedacht und bin zur erkenntnis gelangt, dass
ich nur im alleinesein wirklich mich und meine eigene energie
spüren kann.
wenn
ich um andere menschen herum bin, lasse ich mir meine eigene
räume immer sehr schnell von deren energien beschränken und
beschneiden. bisher hatte ich immer gedacht, dass ich das
irgendwie ändern und bekämpfen sollte, um kompatibler für meine
mitmenschen zu sein. und dass ich eben nicht ganz 'normal' bin.
und mich drum der mehrheit anpassen muss.
aber
nun endlich beginne ich diese eigenschaft der hochempfindlichkeit
auf andere energien als realität zu bejahen. andere dürfen
ja schliesslich auch so sein, wie sie sind... und ich studiere mir
den kopf aus, wie ich diese last in eine lust wandeln könnte. was
ich, damit auch beruflich, anfangen könnte. ich fühle zu sehr
mit, dachte ich bisher. und das stimmt wohl auch, aber eben:
vielleicht ist es ja auch möglich, dies bewusster zu leben? wie,
ist mir noch nicht ganz klar. aber ich denke, dass ich dazu wohl
nicht unbedingt auch noch in einem beruflichen umfeld mit sovielen
verschiedenen menschen arbeiten sollte, wo sich so viele
verschiedene und auch gegensätzliche energien kreuzen. darf mich
eine arbeitsstelle immer wieder so sehr ausbrennen, dass ich, kaum
hab ich mal frei, schachmatt gesetzt zusammenklappe? das kann's ja
nicht wirklich sein!
derzeit
habe ich mal wieder mehr fragen als antworten, aber ich hoffe,
dass diese antwortlosigkeit mich zu positiven, lebensfördernden
initiativen motiviert. wir werden sehen!
freitag,
26. januar 2007
endlich
ferien. die dichte der letzten wochen hat mir zugesetzt. endlich
hat der druck nachgelassen und wie reagiert nun wohl mein körper?
dreimal dürft ihr raten!
genau... er setzt mich schachmatt! er
ruft: timeout! die schutzmauern geben nach... halsweh, schnupfen
und so... kein drama. ich nehms locker, bis jetzt, und geniesse
das nichtstun. allerdings möchte ich schon nicht die ganzen 12
tage krank sein. denn ich hab noch was vor. einerseits möchte ich
menschen treffen, andererseits habe ich das starke bedürfnis nach
ruhe, alleinesein, schreiben, zumal die überarbeitungszeit der
novemberschreibereien anfang februar offiziell beginnt. und weil
ich feststelle, dass schreiben das beste antidepressivum für mich
ist.
wenn
ich schreibe, bin ich am kreieren. wenn ich kreiere, bin ich
lebendig, bin ich in bewegung, bin ich bewegt.
auch
lesend fühle ich diesen zustand. vielleicht ist sogar lesen viel
kreativer, als wir meinen? ich kreiere dabei bilder. gefühle
auch. ja, und auch das gegenlesen und kommentieren verschiedenster
november-texte anderer schreiberlinge hält mich zur zeit in
bewegung. es ist spannend, wie und was andere bewegt und wie
andere sich ausdrücken. und alle haben wir doch nur die gleichen
26 buchstaben!
mental
gehts mir noch immer durchzogen. weniger aber wegen lars, sondern
weiter gefasst mache ich mir einfach wieder sehr viele gedanken
über die sinnhaftigkeit unseres lebensstils. denke ich über
überfluss und mangel nach, über ökologie auch, und über
lebensglück und abhängigkeiten, materie und kommerz. einfachkeit.
ethik und moral auch. so vieles, das mich beschäftigt, bedrückt,
beunruhigt.
letzlich
kann ich doch einfach immer nur loslassen und mein vertrauen auf
die übergeordnete lebensquelle setzen... nicht ohne aber
möglichst verantwortungsbewusst und liebevoll handelnd zu
sein....
sonntag,
14. januar 2007

gestern
hab ich mir ein timeout gegönnt. nachdem janus*, mein gottibub,
nach dem brunch wieder heimgegangen ist - wir haben den
freitagnachmittag und -abend spielend und geschichten fantasierend
verbracht - hab ich meinen rucksack gepackt und bin losgezogen.
als
ich - auf dem weg ins oberland - auf dem friedhof halt machte,
überkam mich wieder einmal das grosse vermissen. ich las den
text, den ich am kreuz angehängt habe: "steh nicht weinend
an meinem grab...
ich bin tausend winde, die wehn'... bin ich das schnelle aufsteigen der vögel
im kreisenden flug..." (siehe: Trost
und Trauer). da begann die leise stimme von lars in mir zu
reden. da begann das windrad heftig zu drehen. "ich bin im
wind, ich bin in deinem herzen, ich bin dir nahe. ich sehe deine
trauer. aber es ist gut so, denn so kann ich immer bei dir sein.
ich liebe dich unendlich." meine tränen flossen hinter der
sonnenbrille. so schön und so traurig.
später,
als ich einen wunderschönen ort, wo ich mit claudio* und lars
unzählige male gewesen war, aufgesucht hatte und den blick auf
die alpenkette, auf niesen und stockhorn, richtete, war noch mehr
vermissen. unendlich traurig hab ich mich gefühlt. und wieder
waren da seine tröstenden worte in meinem herzen. "es ist
gut, wie es ist.", hörte ich meinen sohn zu mir reden. wie
grosse liebe fühle ich, wie grosses vermissen.
meine
freundin salomé hat mich am abend telefonisch getröstet, melissa auch, m*
ebenso. ich bin nicht allein. und doch allein.
mittwoch,
10. januar 2007
ich
fühle mich seit einiger zeit ziemlich erschöpft. überarbeitet.
ständig müde und antriebslos. na ja. der januarblues? auch ist
auf allen ebenen so viel los. bei der arbeit warten so viele
unerledigte pendenzen, die mich beschäftigen, aber mangels zeit
warten müssen. heute verenas* beerdigung, die sehr schön und
sehr würdig war. für unsere bewohnerInnen bestimmt ein
eindringliches erlebnis. und daneben, ganz pragmatisch, ihr zimmer,
deren räumung mir obliegt.
dann
all die projekte und ideen, die ich im bereich 'schreiben' vor mir
herschiebe, all die texte, die ich zum lesen und 'beurteilen'
bekommen habe und noch bekommen werde und all die eigenen
geschichten in mir drin, die geschrieben und gewebt werden
wollen... dann all die menschen, die ich besuchen oder einladen,
sehen will und nie die zeit dazu finde... ich renne der zeit
hinterher.
am
meisten fehlen mir zur zeit das alleine sein und der
buchstabenrausch, aber die vernunft mahnt mich, mit weiter
und/oder neues schreiben zu warten, bis all die anderen pendenzen
erledigt sind. ach, ich möcht einfach nur in eine geschichte auf
papier eintauchen, schreibend oder lesend. meine sucht! meine
erholung. meine nahrung. mein element. schön, dass ich das
endlich weiss...
freitag,
5. januar 2007
"blues,
from my head to my shoes..."
gestern
abend habe ich beschlossen, mal wieder ein hörbuch zu geniessen -
gemütlich auf das sofa gekuschelt - und dazu endlich die neue,
wunderpaar kuschelige, flauschige wolle zu verstricken, die ich
mir schon lange gekauft hatte, um mir neue pulswärmer zu
machen... das gewählte hörbuch war 'der kleine prinz'. wer mich
kennt, weiss, dass 'der kleine prinz' mein lieblingsbuch ist und
seit meiner schulzeit immer wieder von mir gelesen wird. oder
eben, neu, wie gestern, gehört...
wer
mich kennt, weiss auch,
dass bereits lars,
mit seinen knappen drei jahren schon 'kleiner prinz'-fan war. in
seiner letzten lebenswoche fragte er immer wieder, bezugsnehmend
auf ein bild (eine seidenmalerei aus einem kustband), weshalb denn
der kleine prinz immer zum himmel schaue. als ich ihm dann sagte,
dass er heimweh nach seinem stern da oben habe, verstand er. aber
dennoch wollte er die antwort immer wieder von mir hören.
erst
später begriff ich, dass er vielleicht viel mehr als ich verstanden
hatte. und 3 jahre nach seiner irdischen landung ist er wieder zu
seinem stern zurückgekehrt, mein sohn (der ja an seinem
geburtstag gestorben war!). das ist mir gestern sooo eingefahren.
und ich musste mal wieder feste heulen. und ich wünschte mir auch
grad so ne giftschlange, die mir zu meinem stern zurück verhilft.
dieses heimweh nach 'zuhause'... schon lange hatte ich es nicht
mehr... aber ich lasse es zu. bin einfach wehmütig durch und
durch, und nahe am wasser... *seufz* und ich vermisse lars wieder
mal so brutal fest und stelle ihn mir als das 6 1/2 jährige
kerlchen vor, das er heute wäre... *snieff* MEIN KLEINER PRINZ,
EBEN...
auch
das darf sein... und wer ein kind verloren hat, versteht mich
gewiss...
dienstag,
2. januar 2007
wieder
ein 'day after'...
ich
wünsche uns allen ein wunderbares, lichtdurchflutetes,
erfülltes, geheimnisvolles, spannendes, entspannendes, liebevolles,
begegnungs- und lehrreiches neues jahr, voller lachen, tanzen,
musik, träume, traumerfüllungen und heilsamer entwicklungen...
mein
neues jahr habe ich ganz bewusst alleine begonnen. ich habe mich
für die letzte stunde des jahres von meinen freundInnen
verabschiedet und das neue jahr betend verbracht. eine woge von
dankbarkeit hat mich getragen und im rückblick auf das vergangene
jahr durchdrungen. dann habe ich karten gezogen, um die themen
dieses jahres zu spüren. so schön!
und
schliesslich habe ich nun 29 stunden im heim verbracht... der föhnsturm hat mich nicht sehr gut schlafen lassen, dafür waren
unsere leute sehr ruhig. viele schöne begegnungen mit
betreuerinnen und bewohnerinnen haben diese
beiden arbeitstage geprägt und nun bin ich froh, wieder ein paar
tage frei haben zu dürfen und mich an das neue jahr gewöhnen
zu können. :-)
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Francias Jahreshoroskop 2007: http://www.salamandra.de/mondocane/template.php?nummer=23
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