|
Worte des Trostes Es gibt nichts ... (D. Bonhoeffer) ***** Es
gibt nichts ...
...
was
uns die Anwesenheit eines lieben Menschen ersetzen. kann, und man soll das
auch gar nicht versuchen; man muss es einfach aushalten und durchhalten;
das klingt zunächst sehr hart, aber es ist doch zugleich ein grosser
Trost; denn indem die Lücke wirklich unausgefüllt bleibt, bleibt man
durch sie miteinander verbunden. Es ist verkehrt, wenn man sagt, Gott
füllt die Lücke aus; er füllt sie gar nicht aus, sondern er hält sie
vielmehr gerade unausgefüllt und hilft uns dadurch, unsere alte
Gemeinschaft miteinander - wenn auch unter Schmerzen - zu bewahren. Je
schöner und voller die Erinnerungen, desto schwerer ist die
Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in eine
stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel,
sondern wie ein kostbares Geschenk in sich. Man muss sich hüten in den
Erinnerungen zu wühlen, sich ihnen auszuliefern, wie man auch ein
kostbares Geschenk nicht immerfort betrachtet, sondern nur zu besonderen
Stunden und es sonst nur wie einen verborgenen Schatz, dessen man sich
gewiss ist, besitzt: dann geht eine dauernde Freude und Kraft von dem
Vergangenen aus. Dietrich
Bonhoeffer |